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PRO ASYL-Menschenrechtspreis geht an die spanische Organisation PRODEIN
PRO ASYL ehrt den mutigen Einsatz für die Rechte der Flüchtlinge und Migranten an der europäischen Außengrenze in und um Melilla.
Die Stiftung PRO ASYL verleiht ihren diesjährigen Menschenrechtspreis, die PRO ASYL-Hand 2007, an Herrn José Palazón Osma und Frau Maite Echarte Mellado von der spanischen Kinderrechtsorganisation PRODEIN (Asociación Pro Derechos de la Infancia). PRO ASYL ehrt ihren mutigen Einsatz für die Rechte der Flüchtlinge und Migranten an der europäischen Außengrenze in und um Melilla.
„PRODEIN steht für ein anderes Europa. Ein Europa der Menschlichkeit und Solidarität“, so Günter Burkhardt, Vorstand der Stiftung PRO ASYL. Das Engagement von PRODEIN mache Mut. Mit der Verleihung der PRO-ASYL-Hand setze die Stiftung ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit PRODEIN.
PRODEIN dokumentiert seit Jahren Menschenrechtsverletzungen gegenüber Flüchtlingen, die an der spanischen Enklave Melilla versuchen, nach Europa zu gelangen. Dabei werden die PRODEIN-Mitarbeiterinnen und ‑Mitarbeiter immer wieder zum Ziel öffentlicher Anfeindungen. Durch konkrete humanitäre Unterstützung, kontinuierliche Appelle an die verantwortlichen Politiker und gerichtliche Verfahren konnten José Palazón und Maite Echarte vielen Betroffenen aus ihrer verzweifelten Lage helfen. Ihr besonderer Einsatz gilt Flüchtlingskindern.
PRO ASYL forderte die Regierungschefs Marokkos und Spaniens und die damalige EU-Ratspräsidentin Merkel zu einer Entschärfung der Grenzanlage und zur Einhaltung der Menschenrechte auf. Mehrere Tausend Menschen begleiteten diesen Appell mit dem Einsenden von Postkarten an die verantwortlichen Politiker. Die positive Resonanz hat verdeutlicht, dass die Situation in Melilla uns in einem zusammenwachsenden Europa unmittelbar betrifft.
Das Präsidentenbüro der spanischen Regierung reagierte mit einem vierseitigen Brief, in dem es u.a. heißt: „Im Sinne der kompromisslosen Achtung der Menschenrechte der Migranten und um das Risiko zu minimieren, das sich aus einem möglichen Unfall bei dem Versuch ergibt, den Grenzzaun aus einer Höhe von sechs Metern (an der höchsten Stelle) zu überwinden, erteilte das Innenministerium der Konstruktionsfirma den Auftrag, die Konstruktion zu überprüfen, spitze hervorstehende Elemente abzufeilen bzw. abzuschwächen und sogar auch jene Teile mit einem Gummischutz zu versehen, an denen sich die Menschen verletzen könnten bei dem Versuch, über den Zaun zu springen.“
PRO ASYL fordert die spanische Regierung auf, die „Verteidigung und Förderung der Menschenrechte“ tatsächlich zum Eckpfeiler der spanischen Politik zu machen und es nicht bei kosmetischen Korrekturen dieses neuen Eisernen Vorhangs zu belassen.