07.09.2007
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Die PRO ASYL-Hand 2007 wurde an José Palazón Osma und Maite Echarte Mellado von der spanischen Menschenrechtsorganisation PRODEIN verliehen.

PRO ASYL ehrt den mutigen Einsatz für die Rechte der Flüchtlinge und Migranten an der europäischen Außengrenze in und um Melilla.

Die Stif­tung PRO ASYL ver­leiht ihren dies­jäh­ri­gen Men­schen­rechts­preis, die PRO ASYL-Hand 2007, an Herrn José Pala­zón Osma und Frau Mai­te Echar­te Mel­la­do von der spa­ni­schen Kin­der­rechts­or­ga­ni­sa­ti­on PRODEIN (Aso­cia­ción Pro Derechos de la Infan­cia). PRO ASYL ehrt ihren muti­gen Ein­satz für die Rech­te der Flücht­lin­ge und Migran­ten an der euro­päi­schen Außen­gren­ze in und um Melilla.

„PRODEIN steht für ein ande­res Euro­pa. Ein Euro­pa der Mensch­lich­keit und Soli­da­ri­tät“, so Gün­ter Burk­hardt, Vor­stand der Stif­tung PRO ASYL. Das Enga­ge­ment von PRODEIN mache Mut. Mit der Ver­lei­hung der PRO-ASYL-Hand set­ze die Stif­tung ein sicht­ba­res Zei­chen der Ver­bun­den­heit mit PRODEIN.

PRODEIN doku­men­tiert seit Jah­ren Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen gegen­über Flücht­lin­gen, die an der spa­ni­schen Enkla­ve Mel­il­la ver­su­chen, nach Euro­pa zu gelan­gen. Dabei wer­den die PRO­DE­IN-Mit­ar­bei­te­rin­nen und ‑Mit­ar­bei­ter immer wie­der zum Ziel öffent­li­cher Anfein­dun­gen. Durch kon­kre­te huma­ni­tä­re Unter­stüt­zung, kon­ti­nu­ier­li­che Appel­le an die ver­ant­wort­li­chen Poli­ti­ker und gericht­li­che Ver­fah­ren konn­ten José Pala­zón und Mai­te Echar­te vie­len Betrof­fe­nen aus ihrer ver­zwei­fel­ten Lage hel­fen. Ihr beson­de­rer Ein­satz gilt Flüchtlingskindern.

PRO ASYL for­der­te die Regie­rungs­chefs Marok­kos und Spa­ni­ens und die dama­li­ge EU-Rats­prä­si­den­tin Mer­kel zu einer Ent­schär­fung der Grenz­an­la­ge und zur Ein­hal­tung der Men­schen­rech­te auf. Meh­re­re Tau­send Men­schen beglei­te­ten die­sen Appell mit dem Ein­sen­den von Post­kar­ten an die ver­ant­wort­li­chen Poli­ti­ker. Die posi­ti­ve Reso­nanz hat ver­deut­licht, dass die Situa­ti­on in Mel­il­la uns in einem zusam­men­wach­sen­den Euro­pa unmit­tel­bar betrifft.

Das Prä­si­den­ten­bü­ro der spa­ni­schen Regie­rung reagier­te mit einem vier­sei­ti­gen Brief, in dem es u.a. heißt: „Im Sin­ne der kom­pro­miss­lo­sen Ach­tung der Men­schen­rech­te der Migran­ten und um das Risi­ko zu mini­mie­ren, das sich aus einem mög­li­chen Unfall bei dem Ver­such ergibt, den Grenz­zaun aus einer Höhe von sechs Metern (an der höchs­ten Stel­le) zu über­win­den, erteil­te das Innen­mi­nis­te­ri­um der Kon­struk­ti­ons­fir­ma den Auf­trag, die Kon­struk­ti­on zu über­prü­fen, spit­ze her­vor­ste­hen­de Ele­men­te abzu­fei­len bzw. abzu­schwä­chen und sogar auch jene Tei­le mit einem Gum­mi­schutz zu ver­se­hen, an denen sich die Men­schen ver­let­zen könn­ten bei dem Ver­such, über den Zaun zu springen.“

PRO ASYL for­dert die spa­ni­sche Regie­rung auf, die „Ver­tei­di­gung und För­de­rung der Men­schen­rech­te“ tat­säch­lich zum Eck­pfei­ler der spa­ni­schen Poli­tik zu machen und es nicht bei kos­me­ti­schen Kor­rek­tu­ren die­ses neu­en Eiser­nen Vor­hangs zu belassen.

Urkun­de und Lau­da­tio (PDF)