15.09.2009
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Am Mor­gen des 13. Sep­tem­ber 2009 ist ein 20-jäh­ri­ger Inder in der Wie­ner Abschie­bungs­haft nach einem Monat Hun­ger­streik plötz­lich gestor­ben. Er hat­te weni­ge Tage nach sei­ner Inhaf­tie­rung Anfang August mit einem Hun­ger­streik begon­nen. Eine Obduk­ti­on soll jetzt die Todes­ur­sa­che klären. Fast ein Drit­tel der Abschie­bungs­häft­lin­ge in Öster­reich befin­det sich der­zeit im Hun­ger­streik. Allein in die­sem

Am Mor­gen des 13. Sep­tem­ber 2009 ist ein 20-jäh­ri­ger Inder in der Wie­ner Abschie­bungs­haft nach einem Monat Hun­ger­streik plötz­lich gestor­ben. Er hat­te weni­ge Tage nach sei­ner Inhaf­tie­rung Anfang August mit einem Hun­ger­streik begon­nen. Eine Obduk­ti­on soll jetzt die Todes­ur­sa­che klären.

Fast ein Drit­tel der Abschie­bungs­häft­lin­ge in Öster­reich befin­det sich der­zeit im Hun­ger­streik. Allein in die­sem Jahr waren die bis Ende August 1.223 Menschen.

Betrof­fen und scho­ckiert reagier­ten die Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen. Der Geschäfts­füh­rer der Wie­ner Cari­tas wies dar­auf hin, bereits fünf Innen­mi­nis­ter hät­ten eine grund­le­gen­de Reform der Abschie­bungs­haft zuge­si­chert, aber es sei nichts pas­siert. Der Spre­cher der Orga­ni­sa­ti­on S.O.S. Mit­mensch kri­ti­sier­te die „töd­li­che Här­te des öster­rei­chi­schen Schub­haft­we­sens“. Gera­de wer­de von den Regie­rungs­par­tei­en ein neu­es Gesetz ver­ab­schie­det, das noch mehr Men­schen in die Abschie­bungs­haft brin­ge. Der öster­rei­chi­sche Men­schen­rechts­bei­at hat­te in sei­nem letz­ten Jah­res­be­richt u.a. auf den schlech­ten bau­li­chen Zustand vie­ler Abschie­bungs­haft­an­stal­ten sowie dau­er­haf­te Defi­zi­te im Bereich der medi­zi­ni­schen und psy­cho­lo­gi­schen Betreu­ung hingewiesen.