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Menschenrechtspreis der Stiftung PRO ASYL geht an Marianna Tzeferakou
PRO ASYL-Hand 2008 geht an Marianna Tzeferakou und die griechische Anwaltsvereinigung für die Rechte von Flüchtlingen und Migranten.
Die Stiftung PRO ASYL verleiht ihren Menschenrechtspreis, die PRO-ASYL-Hand, in diesem Jahr an die Athener Rechtsanwältin Marianna Tzeferakou. Frau Tzeferakou nimmt den Preis stellvertretend für die Group of Lawyers – die griechische Anwaltsvereinigung für die Rechte von Flüchtlingen und Migranten – sowie die Solidaritätsgruppen auf den ostägäischen Inseln Chios, Samos und Lesbos entgegen.
„Marianna Tzeferakou und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter stehen für ein anderes Europa, das bedingungslos für die Achtung der Menschenrechte einsteht“, so Günter Burkhardt, Vorstand der Stiftung PRO ASYL.
Das griechische Asylnetzwerk unterstützt unter schwierigen Bedingungen Schutzsuchende an dieser europäischen Außengrenze und in griechischen Haftlagern. Mit Leidenschaft, Hartnäckigkeit und Sachkompetenz kämpft es gegen illegale Zurückweisungen auf See, willkürliche Behandlung und Inhaftierung von Schutzsuchenden.
Es ist dem Mut von Frauen wie Marianna Tzeferakou sowie ihren Kolleginnen Jota Massouridou (Athen), Natassa Strachini (Chios), Anna Pelizzoni (Samos) und Efi Latsoudi (Lesbos) zu verdanken – um nur einige stellvertretend für das Netzwerk zu nennen – dass massive Menschenrechtsverletzungen in Griechenland ans Licht der Öffentlichkeit kamen.
„Die Preisverleihung ist für uns auch eine Selbstverpflichtung, die enge Kooperation mit unseren griechischen Partnern nachhaltig weiter zu führen und gemeinsam gegen die eklatanten Menschenrechtsverletzungen an den Außengrenzen Europas einzutreten“, so Günter Burkhardt, Vorstand der Stiftung PRO ASYL
Der Schlüssel zur Verbesserung der Situation von Flüchtlingen in Griechenland liegt jedoch nicht nur in Athen, sondern auch in Brüssel und in den Hauptstädten der gewichtigen EU-Mitgliedsstaaten, wie z.B. Berlin. Wenn das bezogen auf die Bevölkerung sieben Mal kleinere Griechenland im Jahr 2007 mehr Asylsuchende registriert als Deutschland, dann zeigt dies, dass es in Europa noch kein gemeinsames faires und solidarisches Asylsystem gibt.
Die Preisverleihung findet am 6. September 2008 um 10.30 Uhr in Frankfurt im Ka-Eins/Ökohaus, Kasseler Str. 1a statt. Mit der PRO-ASYL-Hand ist ein Preisgeld von 1.000 Euro verbunden. Die Plastik der PRO-ASYL-Hand hat der 1959 in Buenos Aires geborene Künstler Ariel Auslender, der als Professor an der Technischen Universität Darmstadt lehrt, geschaffen.
Laudatio und Urkunde zur Preisverleihung