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Großbritannien will Kinder nach Afghanistan abschieben

Die britische Grenzagentur will laut Medienberichten ein „Reintegrationszentrum“ in Afghanistan einrichten, um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge dorthin abschieben zu können, berichtet u.a. der Guardian. Derzeit leben etwa 4.200 minderjährige Flüchtlinge in Großbritannien, die größte Gruppe unter ihnen kommt aus Afghanistan. Jedes Jahr sollen über 100 minderjährige Afghanen abgeschoben werden, heißt es. Geplant sind Abschiebungen von 12
Die britische Grenzagentur will laut Medienberichten ein „Reintegrationszentrum“ in Afghanistan einrichten, um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge dorthin abschieben zu können, berichtet u.a. der Guardian. Derzeit leben etwa 4.200 minderjährige Flüchtlinge in Großbritannien, die größte Gruppe unter ihnen kommt aus Afghanistan. Jedes Jahr sollen über 100 minderjährige Afghanen abgeschoben werden, heißt es. Geplant sind Abschiebungen von 12 Flüchtlingskindern sowie 120 Erwachsenen pro Monat. Die Pläne decken sich laut Guardian mit denen Norwegens, das ebenfalls ein Aufnahmezentrum in Kabul eröffnen will, um dorthin abschieben zu können. Auch Schweden, Dänemark und die Niederlande bereiten die Abschiebung von unbegleiteten Minderjährigen nach Afghanistan vor, heißt es. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Pläne der britischen Regierung scharf.
PRO ASYL hält Abschiebungen von Minderjährigen in Kriegs- und Kriesengebiete für unveranwortlich und zynisch. Die Schutzbedürftigkeit afghanischer Flüchtlinge ist insgesamt gegeben – dies gilt um so mehr für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Statt kinderfeindlicher Abschiebungspläne bedarf es einer EU-weiten Initiative für die Aufnahme und den Schutz von Kinderflüchtlingen.