08.07.2011
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Bei der Arbeit: Addis Mulugeta interviewt Würzburgs Oberbürgermeister Georg Rosenthal (SPD) für das Heimfocus-Magazin.

Der Würzburger Friedenspreis geht dieses Jahr an Addis Mulugeta für die Gründung des „Heimfocus Magazins“.

Der Würz­bur­ger Frie­dens­preis geht die­ses Jahr an Addis Mulu­ge­ta für die Grün­dung des „Heim­fo­cus Magazins“

Den mit 1500 Euro dotier­ten Preis erhält die­ses Jahr Addis Mulu­ge­ta – ein 28jähriger Jour­na­list, der auf­grund sei­ner regime­kri­ti­schen Bericht­erstat­tung über Miss­stän­de in Äthio­pi­en nach wie­der­hol­ter Inhaf­tie­rung flie­hen muss­te, um sein Leben zu ret­ten. Seit März 2010 ist er in der Würz­bur­ger Gemein­schafts­un­ter­kunft für Flücht­lin­ge untergebracht.

Seit­her bemüht er sich, die Kluft in der Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen den Flücht­lin­gen und den Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­nern zu über­brü­cken: Dafür ent­wi­ckel­te er die Idee eines Maga­zins als Stim­me der Flücht­lin­ge – so ent­stand das „Heim­fo­cus Maga­zin – Voice for Refu­gees“. Die ers­te Aus­ga­be erschien im August 2010. Mit inzwi­schen fünf Aus­ga­ben und einer Auf­la­gen­hö­he von 2.500 Exem­pla­ren ist Heim­fo­cus eine Erfolgs­ge­schich­te gewor­den. Immer mehr Flücht­lin­ge und Deut­sche schrei­ben Bei­trä­ge für das Magazin.

Dar­über hin­aus haben Addis Mulu­ge­ta und ande­re in der Würz­bur­ger Gemein­schafts­un­ter­kunft das Heim­ca­fé ins Leben geru­fen, ein wei­te­res offe­nes Ange­bot, um den Flücht­lin­gen und inter­es­sier­ten Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­nern eine Begeg­nungs­mög­lich­keit zu bie­ten. Das Heim­ca­fé zieht Men­schen zwi­schen 17 und 83 Jah­ren an, es ent­ste­hen zwang­lo­se Kon­tak­te, aber auch Ver­traut­heit und Bezie­hun­gen. Auch in Vor­trä­gen, Work­shops und Dis­kus­sio­nen mit Schü­lern, Stu­den­ten, Medi­en­ver­tre­tern und diver­sen Grup­pen konn­te Addis Mulu­ge­ta schon vie­le Men­schen errei­chen und mit sei­nem Enga­ge­ment beeindrucken.

Das Komi­tee Würz­bur­ger Frie­dens­preis wür­digt mit dem Frie­dens­preis den Ein­satz eines jun­gen Men­schen für Ver­stän­di­gung, Gerech­tig­keit und den Schutz der Men­schen­wür­de, der damit Vor­bild sein kann für vie­le andere.

Der Würz­bur­ger Frie­dens­preis wird seit 1995 jähr­lich an eine Grup­pe oder Ein­zel­per­son aus der Regi­on ver­lie­hen, die sich „von unten her“ in beson­de­rer Wei­se für Frie­den, Völ­ker­ver­stän­di­gung und die Bewah­rung der natür­li­chen Lebens­grund­la­gen ein­ge­setzt hat.

Die Preis­ver­lei­hung fin­det am Sonn­tag, den 17. Juli 2011 um 11 Uhr im Foy­er des Main­fran­ken­thea­ter Würz­burg statt.