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Zwangsmedikation bei Abschiebungen aus der Schweiz kritisiert
Die schweizerische Gruppe Augenauf berichtet in ihrem Bulletin Nr. 76 vom März 2013 über „Wachsende Kritik an Zwangsmedikation“. Es gebe mehr und mehr kritische Stimmen zur zwangsweisen Verabreichung von Medikamenten an Menschen, die abgeschoben werden sollten. Zur Kritik des Vereins Ethik und Medizin komme nun auch noch die Intervention der Nationalen Kommission zur Verhütung von Folter hinzu, die in der Schweiz seit Mitte 2012 das Monitoring bei Sonderflügen mit Abzuschiebenden übernommen hat. Der Kommissionspräsident kritisiert die Zwangsmedikation. Augenauf referiert die Verteidigungsposition des schweizerischen Bundesamtes für Migration, das darauf abhebt, es habe in solchen Fällen die Gefahr einer Selbstverletzung oder eines Kreislaufkollapses bestanden. Das hält Augenauf für ebenso zweifelhaft wie die Frage, ob in diesen Fällen die Richtlinien der Ethikkommission der MedizinerInnen beachtet wurden. Eine Sprecherin des Bundesamtes für Migration habe sich zur Zwangsmedikation noch viel weitergehender geäußert. Dürfe man diese nicht machen, dann wäre dies ein fatales Signal an die, die sich ihrer Abschiebung widersetzten.