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Würzburg: Suizidversuch aus Angst vor Abschiebung
Nach dem Suizid eines iranischen Asylsuchenden im Januar ist es in derselben Gemeinschaftsunterkunft in Würzburg erneut zu einer Verzweiflungstat aus Angst vor Abschiebung gekommen, wie die Mainpost vom 24. Oktober 2012 berichtet. Wenige Tage zuvor habe sich ein 38-jähriger Familienvater vor den Augen seiner schwangeren Ehefrau und seiner vier Kinder mit einem Messer tief ins Handgelenk geschnitten. Zuvor hatte die Polizei der tschetschenischen Familie mitgeteilt, dass sie nach Polen überstellt werde. Vor dem Hintergrund des Falles kritisiert der Würzburger Rechtsanwalt Michael Koch die bayrische Behördenpraxis, den Überstellungsbescheid im Rahmen des Dublin-Verfahrens erst direkt im Zusammenhang mit der Abschiebung zu überreichen, als menschenverachtend.