Auch in den kom­men­den Wochen darf man mit Medi­en­mel­dun­gen rech­nen, nach denen die Asyl­ver­fah­ren jetzt viel schnel­ler gehen, schließ­lich sug­ge­rie­ren das mal Län­der­in­nen­mi­nis­ter, mal der des Bun­des, mal das Bun­des­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge. Nach­fra­gen der Medi­en beim Bun­des­amt oder ein Abgleich mit Zah­len, wie sie in Bun­des­tags­druck­sa­chen zu fin­den sind, sind sel­ten. Am 3. Febru­ar 2015 hat PRO ASYL einen Teil der Rech­nungs­tricks in einer Pres­se­er­klä­rung vor­ge­führt: „Tricks für die Sta­tis­tik: Wie sich die Bun­des­re­gie­rung die Asyl­ver­fah­rens­dau­er schön rech­net“. Einer der ein­fachs­ten und wirk­sams­ten: Gar nicht in der Sta­tis­tik der Ver­fah­rens­dau­er ent­hal­ten sind die beim Bun­des­amt auf­ge­lau­fe­nen und unbe­ar­bei­te­ten Fäl­le – denn sie sind logi­scher­wei­se noch gar nicht ent­schie­den. Das waren zum Zeit­punkt der Ver­öf­fent­li­chung etwa 170.000 Asyl­ver­fah­ren. Im Vor­zim­mer deut­scher Asyl­ge­set­ze befan­den sich nach PRO ASYL Schät­zung ca. 20.000 bis 30.000 Men­schen, die sich bei einer deut­schen Behör­de gemel­det haben, aber immer noch nicht als Asyl­su­chen­de regis­triert sind. Irgend­wann aber wer­den sie sta­tis­tisch eben­so sicht­bar, wie sie bereits jetzt für den All­tag beim Bun­des­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge ein rea­les Pro­blem sind.

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