Das Ver­wal­tungs­ge­richt Müns­ter hat erheb­li­che Zwei­fel dar­an, dass der Gesetz­ge­ber in ver­fas­sungs­kon­for­mer Wei­se Ser­bi­en als siche­res Her­kunfts­land im Rah­men des letzt­jäh­ri­gen Gesetz­ge­bungs­ver­fah­rens bestimmt hat. Die Geset­zes­be­grün­dung las­se nicht hin­rei­chend erken­nen, ob sich der Gesetz­ge­ber aus einer Viel­zahl von Fak­to­ren ein Gesamt­ur­teil der für die poli­ti­sche Ver­fol­gung bedeut­sa­men Ver­hält­nis­se gebil­det hat. Dies betref­fe ins­be­son­de­re die Bewer­tung der ser­bi­schen Aus­rei­se­be­stim­mun­gen, wie sie auf Volks­zu­ge­hö­ri­ge der Roma ange­wen­det wür­den. Dies müs­se im Rah­men eines Haupt­sa­che­ver­fah­rens geklärt wer­den. Das Bun­des­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge hat in sei­nem Ent­schei­der­brief 12/2014 (Sei­te 6) die Ent­schei­dung des VG Müns­ter als nicht über­zeu­gend kri­ti­siert. Zu den Aus­rei­se­be­stim­mun­gen lägen zurei­chen­de Erkennt­nis­se eben­so vor wie zur Trag­fä­hig­keit der Ein­stu­fung als siche­res Herkunftsland.

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