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Versuchte Selbstverbrennung in Lingen: Flüchtlingsrat fordert politische Konsequenzen
In Lingen im Emsland hat ein marokkanischer Flüchtling Mitte April versucht, sich durch eine Selbstverbrennung das Leben zu nehmen. Im Hintergrund stand offenbar seine bevorstehende Abschiebung nach Bulgarien. Der Niedersächsische Flüchtlingsrat hat die Fakten zusammengetragen und in einer Pressemeldung vom 21. April 2015 kommentiert. Es sei aus menschenrechtlicher Perspektive skandalös, dass allein Absichtserklärungen Bulgariens, die unmenschlichen Lebensbedingungen dort für Flüchtlinge verbessern zu wollen, ausreichen sollten, um Abschiebungen zu rechtfertigen, obwohl Flüchtlinge in Bulgarien dort weiterhin systematisch inhaftiert und misshandelt werden. Bei Verdacht auf eine Traumatisierung und Suizidgefahr sollten Abschiebungen grundsätzlich zunächst ausgesetzt werden.