01.02.2012

Newsletter Feb 2012

Die Bun­des­re­gie­rung hat am 19. Dezem­ber 2011 eine klei­ne Anfra­ge der Bun­des­tags­frak­ti­on Die Lin­ke „Ver­schärf­te Abschie­bun­gen von Roma in den Koso­vo“  beant­wor­tet. Nur noch knapp 7.000 aus­rei­se­pflich­ti­ge Roma aus dem Koso­vo leben in Deutsch­land – von ins­ge­samt gut 10.000 Aus­rei­se­pflich­ti­gen aus dem Koso­vo. Inner­halb von zwei Jah­ren hat sich damit die Zahl der aus­rei­se­pflich­ti­gen Roma aus dem Koso­vo um fast ein Drit­tel ver­rin­gert. Der grö­ße­re Teil des Rück­gangs wird wohl mit Abschie­bun­gen und Fäl­len des Unter­tau­chens erklär­bar sein. Auf die Fra­ge der Alters­struk­tur ant­wor­te­ten nur eini­ge Bun­des­län­der. Den­noch dürf­te die Zahl der min­der­jäh­ri­gen Roma unter den aus­rei­se­pflich­ti­gen bei etwa einem Drit­tel lie­gen. Zwei Drit­tel der Asyl­an­trä­ge von Per­so­nen aus dem Koso­vo stam­men auch heu­te noch von Ange­hö­ri­gen der Roma, Ash­ka­li und soge­nann­ten Ägyp­ter-Min­der­hei­ten. Bei Ser­bi­en beträgt die­se Quo­te immer­hin noch 93 Pro­zent. „Abschie­bungs­auf­trä­ge“ gab es im Jahr 2010 für 2.080 Per­so­nen, in den ers­ten zehn Mona­ten 2011 für 1.179 Per­so­nen. Fast jede fünf­te ange­mel­de­te Per­son leb­te län­ger als zwölf Jah­re in Deutsch­land. Eine inter­es­san­te Infor­ma­ti­on am Ran­de: etwa die Hälf­te der aus Deutsch­land abge­scho­be­nen wur­de mit einem Char­ter­flug unter der Regie von Fron­tex abge­scho­ben, wobei die Fall­kos­ten etwa dop­pelt so hoch wie bei natio­nal ver­an­lass­ten Char­ter­flü­gen waren. Inter­es­sant auch der gerin­ge Anteil der Roma, die im Rah­men des Pro­jek­tes zur Betreu­ung von Rück­keh­rern URA 2 finan­zi­el­le Hil­fen erhiel­ten (93 Per­so­nen). Einen zusam­men­fas­sen­den Arti­kel zur deut­schen Abschie­bungs­po­li­tik Rich­tung Koso­vo brach­te die taz bereits am 23. Dezem­ber 2011 unter der Über­schrift „Tau­sen­de Roma abge­scho­ben – zurück­ge­schickt in die Frem­de“.