01.03.2012

Newsletter Mar 2012

Im Straf­pro­zess um den Ver­bren­nungs­tod von Oury Jal­loh im Poli­zei­ge­wahr­sam Des­sau vor sie­ben Jah­ren hat das zustän­di­ge Gericht am 16. Febru­ar 2012 ent­schie­den, dass kein neu­es Brand­gut­ach­ten erstellt wird. Eini­ge Pro­zess­ta­ge vor der erwar­te­ten Urteils­ver­kün­dung zeig­te das Gericht damit den offen­ba­ren Wil­len, sich auf die Ver­si­on fest­zu­le­gen, der gefes­sel­te Oury Jal­loh müs­se das Feu­er selbst gelegt haben. In einer Stel­lung­nah­me vom 22. Febru­ar 2012 hat sich das Komi­tee für Grund­rech­te und Demo­kra­tie unter der Über­schrift „Im Zwei­fel für die Poli­zei“ kri­tisch geäu­ßert. Die 1. Gro­ße Straf­kam­mer des Mag­de­bur­ger Land­ge­richts habe bereits die Chan­ce ver­säumt, den poli­zei­ge­mach­ten Tod zumin­dest als drän­gen­de Anfra­ge an die gesell­schaft­li­che Kon­trol­le staat­li­chen Gewalt­han­delns zu prä­sen­tie­ren. Wie die ers­te Instanz schüt­ze das Gericht zuerst und pri­mär Staat und Poli­zei. So ver­sa­ge Kon­trol­le im rechts­staat­li­chen Gewand.