01.03.2014

Newsletter Mar 2014

Der Ers­te Senat des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts hat die 2008 ein­ge­führ­te Rege­lung des BGB, nach der Behör­den die Aner­ken­nung einer Vater­schaft für nicht­ehe­li­che Kin­der anfech­ten kön­nen, als ver­fas­sungs­wid­rig ver­wor­fen. Zwar habe der Gesetz­ge­ber damit den legi­ti­men Zweck ver­folgt, zu ver­hin­dern, dass durch Vater­schafts­an­er­ken­nung gezielt das Auf­ent­halts­recht umgan­gen wer­de, die Rege­lung sei jedoch soweit gefasst, dass eine Viel­zahl ande­rer Fäl­le betrof­fen sei. Der Gesetz­ge­ber müs­se dafür sor­gen, dass die Mög­lich­keit der Behör­den­an­fech­tung auf die Fäl­le spe­zi­fisch auf­ent­halts­recht­lich moti­vier­ter Vater­schafts­an­er­ken­nun­gen begrenzt blei­be. Arti­kel 16 GG schüt­ze vor einer Ent­zie­hung der Staats­an­ge­hö­rig­keit. Dies betref­fe auch Kin­der, die durch die Aner­ken­nung der Vater­schaft Deut­sche gewor­den sei­en. Es feh­le auch an einer ange­mes­se­nen Rege­lung zu Fris­ten und Alter. Ins­ge­samt sei es ein gra­vie­ren­der Ein­griff in die Grund­rech­te des Kin­des, wenn eine Behör­de den Ver­lust der Staats­an­ge­hö­rig­keit bewir­ken kön­ne. PRO ASYL begrüß­te das Urteil.