01.08.2014

Newsletter Aug 2014

Am 30. Juli 2014 ver­öf­fent­licht wur­de eine am 17. Juni 2014 ergan­ge­ne Ent­schei­dung des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­rich­tes. Sie macht es in vie­len Fall­kon­stel­la­tio­nen nahe­zu unmög­lich, dass aus ande­ren EU-Staa­ten wei­ter gewan­der­te Schutz­be­rech­tig­te noch eine inhalt­li­che Ent­schei­dung im deut­schen Ver­fah­ren erwar­ten kön­nen. Die Leitsätze:

1. Die Ein­stel­lung des Asyl­ver­fah­rens nach §§ 32, 33 Abs. 1 AsylVfG kann dar­auf gestützt wer­den, dass der Asyl­be­wer­ber der berech­tig­ten Auf­for­de­rung zur schrift­li­chen Dar­le­gung sei­nes Rei­se­wegs bis zur Ankunft in Deutsch­land und zu einer even­tu­ell bereits erfolg­ten Asyl­an­trag­stel­lung im Aus­land nicht frist­ge­recht nach­ge­kom­men ist (im Anschluss an Urteil vom 5. Sep­tem­ber 2013 – BVerwG 10 C 1.13 – BVerw­GE 147, 329).

2. Eine aus­län­di­sche Flücht­lings­an­er­ken­nung ent­fal­tet Bin­dungs­wir­kung in Deutsch­land dahin, dass kraft Geset­zes ein Abschie­bungs­ver­bot im Sin­ne von § 60 Abs. 1 Auf­enthG besteht (§ 60 Abs. 1 Satz 2 Auf­enthG). Ein Anspruch auf eine erneu­te Aner­ken­nungs­ent­schei­dung oder die Ertei­lung eines Auf­ent­halts­ti­tels in Deutsch­land ergibt sich dar­aus jedoch nicht (vgl. § 60 Abs. 1 Satz 3 AufenthG).

3. Das Begeh­ren auf Zuer­ken­nung von uni­ons­recht­li­chem sub­si­diä­rem Schutz ist unzu­läs­sig, wenn dem Aus­län­der bereits im Aus­land die Rechts­stel­lung eines Flücht­lings oder eines sub­si­di­är Schutz­be­rech­tig­ten im Sin­ne von § 4 AsylVfG zuer­kannt wor­den ist.

4. Die Dub­lin III-Ver­ord­nung fin­det auf die nach ihrem Inkraft­tre­ten gestell­ten Gesu­che um Auf­nah­me oder Wie­der­auf­nah­me von Antrag­stel­lern – unge­ach­tet des Zeit­punkts der Asyl­an­trag­stel­lung – jeden­falls für das zu beach­ten­de Ver­fah­ren Anwen­dung (Art. 49 Abs. 2).