01.11.2011

Newsletter Nov 2011

BT-Druck­sa­che 17/7433) der Bun­des­re­gie­rung auf eine Klei­ne Anfra­ge und zwei schrift­li­che Anfra­gen der Abge­ord­ne­ten Ulla Jelp­ke und der Bun­des­tags­frak­ti­on Die Lin­ke zei­gen fort­dau­ern­de Unver­ant­wort­lich­kei­ten beim Umgang der Bun­des­re­gie­rung – und in der Pra­xis ins­be­son­de­re der Bun­des­po­li­zei – mit unbe­glei­te­ten min­der­jäh­ri­gen Flücht­lin­gen. Rund ein Drit­tel aller unter 16-jäh­ri­gen unbe­glei­te­ten Flücht­lin­ge wer­den nicht an das zustän­di­ge Jugend­amt über­ge­ben. Sie wer­den zurück­ge­wie­sen oder zurück­ge­scho­ben. Eine ver­bind­li­che Dienst­an­wei­sung zum Umgang mit die­ser Per­so­nen­grup­pe bei Auf­grif­fen an den Gren­zen oder beim Antref­fen auf den Flug­hä­fen ist nicht vor­han­den. Die von der UN-Kin­der­rechts­kon­ven­ti­on gefor­der­te Beach­tung des Kin­des­wohls wird in der Pra­xis igno­riert. Sta­tis­tisch erfasst wer­den hier­zu­lan­de nur die unter 16-jäh­ri­gen Flücht­lings­kin­der, die 17 bis 18-Jäh­ri­gen gel­ten als ver­fah­rens­mün­dig. Ver­tre­ter der Lin­ken schät­zen, dass die Zahl der auf­ge­grif­fe­nen und zurück­ge­scho­be­nen min­der­jäh­ri­gen Flücht­lin­ge ver­mut­lich etwa vier­mal so groß ist wie die der sta­tis­tisch erfass­ten, wenn man die ver­fah­rens­mün­di­gen Kin­der berück­sich­ti­gen wür­de. Der Bun­des­fach­ver­band unbe­glei­te­te min­der­jäh­ri­ge Flücht­lin­ge e.V. hat in einer Pres­se­mit­tei­lung vom 31. Okto­ber 2011 unter der Über­schrift „Das Kin­des­wohl muss auch in deut­schen Gren­zen gel­ten“ auf die­se trau­ri­gen Zustän­de reagiert, eben­so die Tages­zei­tung vom sel­ben Tag unter der Über­schrift „Als Kind in Abschie­be­haft“.