01.03.2014

Newsletter Mar 2014

Der 43-jäh­ri­ge Ahmed J. aus Liby­en starb in einer Unter­kunft im säch­si­schen Plau­en, nach­dem ein Wach­schutz­mit­ar­bei­ter fast zwei Stun­den lang kei­ne Hil­fe geholt hat­te. In einer News vom 18. Febru­ar 2014 hat PRO ASYL die Infor­ma­tio­nen, soweit sie bekannt gewor­den waren, zusam­men­ge­fasst. Es stel­le sich die Fra­ge, ob und ggf. mit wel­chen kon­kre­ten Wei­sun­gen in die­sem Fall dem ein­zig anwe­sen­den dienst­ha­ben­den Wach­mann die Auf­ga­be über­tra­gen wor­den sei, über das Vor­lie­gen eines medi­zi­ni­schen Not­falls zu ent­schei­den. Eine Mit­ver­ant­wor­tung der Lei­tung des Wach­schut­zes und der für die Unter­brin­gung zustän­di­gen Kreis­be­hör­de wer­de zu prü­fen sein.

„War­um muss­te der Asyl­be­wer­ber Ahmed J. ster­ben?“ titel­te Die Welt vom 20. Febru­ar 2014, über wei­te­re Ermitt­lun­gen in die­sem Todes­fall berich­te­te mdr.de, die Freie Pres­se aus Chem­nitz berich­te­te eben­falls am 20. Febru­ar 2014 über Ver­su­che, in Plau­en dafür zu sor­gen, dass Fäl­le die­ser Art nicht mehr vor­kom­men und ver­weist auf wei­te­re Fäl­le, in denen fak­ti­sche Ver­wei­ge­run­gen medi­zi­ni­sche Hil­fe dra­ma­ti­sche Fol­gen bis hin zum Tode hatten.

In einer Pres­se­mit­tei­lung vom 20. Febru­ar 2014 for­dert der Flücht­lings­rat Sach­sen-Anhalt die umfas­sen­de Auf­klä­rung der Todes­um­stän­de eines Asyl­su­chen­den in Zeitz (Bur­gen­land­kreis) und eine dezen­tra­le Unter­brin­gung von Flücht­lin­gen. Im Fal­le eines indi­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen sind die Todes­um­stän­de bis­lang unklar, Mel­dun­gen spra­chen von einem Sturz aus dem Zim­mer­fens­ter der Unter­kunft, wobei Unfall, Sui­zid oder Fremd­ver­schul­den nicht aus­zu­schlie­ßen seien.