01.05.2012

Newsletter May 2012

„Hun­ga­ry as a coun­try of asyl­um – obser­va­tions on the situa­ti­on of asyl­um-see­kers and refu­gees in Hun­ga­ry“ ver­öf­fent­licht. Er beschäf­tigt sich mit allen wesent­li­chen Aspek­ten des unga­ri­schen Sys­tems des Asyl­rechts und der Flücht­lings­auf­nah­me. Pro­ble­me gibt es reich­lich, beim Zugang zum Ter­ri­to­ri­um, beim Zugang zum Asyl­sys­tem (beson­ders im Zusam­men­hang mit Dub­lin II-Rück­keh­rern), bei den Auf­nah­me- und Lebens­be­din­gun­gen für Asyl­su­chen­de, dem UNHCR eben­so aus­führ­li­che­re Bemer­kun­gen wid­met wie den Haft­be­din­gun­gen für Asyl­su­chen­de. Die Män­gel tref­fen ins­be­son­de­re Ange­hö­ri­ge vul­nerabler Grup­pen wie unbe­glei­te­te Min­der­jäh­ri­ge, wo kei­ne for­ma­len Mecha­nis­men exis­tie­ren, um die­se über­haupt zu erken­nen. UNHCR ver­bin­det sei­ne diplo­ma­tisch for­mu­lier­te Kri­tik mit Emp­feh­lun­gen. Die Fest­stel­lung zu den mas­si­ven Män­geln im Asyl- und Auf­nah­me­sys­tem und bezüg­lich des umfas­sen­den Haft­sys­tems bestä­ti­gen jedoch die Fest­stel­lun­gen von Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen. Asyl­su­chen­de sehen sich in Ungarn rechts­wid­ri­ger Inhaf­tie­rung, Miss­hand­lun­gen in Haft und der Gefahr von Ket­ten­ab­schie­bun­gen aus­ge­setzt – dies lässt sich dem Bericht ent­neh­men. Er ist ein Beleg für sys­te­mi­sche Män­gel der Auf­nah­me­be­din­gun­gen und des Asyl­ver­fah­rens in Ungarn. PRO ASYL hat des­halb in einer Pres­se­er­klä­rung vom 24. 4. 2012 die Bun­des­re­gie­rung auf­ge­for­dert, Abschie­bun­gen nach Ungarn sofort zu stop­pen. Die Vor­aus­set­zun­gen hier­für sind längst gege­ben. Unter ande­rem hat­ten die Orga­ni­sa­tio­nen Bordermonitoring.eu und PRO ASYL bereits am 15. März 2012 in einem Bericht die dra­ma­ti­sche Situa­ti­on von Flücht­lin­gen in Ungarn dokumentiert.