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UN-Sonderberichterstatter kritisiert Zusammenarbeit Italiens mit Libyen im Bereich Migration
Der UN-Sonderberichterstatter zu den Menschenrechten für Migranten, Prof. François Crépeau, hat sich in seinem jüngsten Bericht über eine Mission nach Italien Ende September/Anfang Oktober besorgt gezeigt über die fortgesetzte Kooperation Italiens mit Libyen. Besonders problematisch sei die italienisch-libysche bilaterale Zusammenarbeit im Bereich Migration. Die bereits im Jahre 2008 unter dem alten Regime formalisierte Kooperation, mit der Libyens Fähigkeit, irreguläre Migranten auf libyschem Territorium oder in seinen Gewässern aufzuhalten, gestärkt worden sei, habe bestanden, obwohl es eine Vielzahl von Menschenrechtsverletzungen gegeben habe. Die italienisch-libysche Kooperation sei kürzlich durch einen Austausch von Verbalnoten wiederaufgenommen worden, ohne dass es in der Zwischenzeit konkrete Informationen über Libyens Rechtsrahmen und institutionelle Kapazitäten gegeben habe, soweit es die Menschenrechte von Migranten betreffe. Der Sonderberichterstatter äußerte ebenfalls Besorgnis, dass die gegenwärtige technische Hilfe bei der Seenotrettung (Search and Rescue capability) im Ergebnis Hilfe bei der Migrationskontrolle sei.