Anfang Novem­ber ver­öf­fent­lich­te Human Rights Watch den Bericht „When I pic­tu­re my future, I see not­hing”. Dar­in doku­men­tiert die Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­ti­on den feh­len­den Zugang zu Bil­dung für Flücht­lings­kin­der in der Tür­kei. Obwohl über 700.000 syri­sche Flücht­lin­ge im schul­pflich­ti­gen Alter in der Tür­kei leben, waren im letz­ten Jahr nur 200.000 for­mal in Bil­dungs­ein­rich­tun­gen der Pri­mar- oder Sekun­dar­stu­fe ein­ge­tra­gen. Obwohl die Tür­kei allen regis­trier­ten syri­schen Flücht­lin­gen offi­zi­ell Zugang zum öffent­li­chen Schul­sys­tem gewähr­leis­tet, gibt es zahl­rei­che prak­ti­sche Hin­der­nis­se. So bie­ten Schu­len bei­spiels­wei­se kei­ne Sprach­för­de­rung für Kin­der an, die Tür­kisch nicht als Mut­ter­spra­che spre­chen. Außer­dem fehlt es an Infor­ma­tio­nen über die Ver­fah­ren, um sich an Schu­len ein­zu­schrei­ben. Erschwe­rend kommt hin­zu, dass syri­sche Flücht­lin­ge in der Tür­kei kei­ne Arbeits­er­laub­nis erhal­ten. Da die Ein­kom­men der Eltern nicht aus­rei­chen, müs­sen Kin­der oft infor­mel­le Arbei­ten ver­rich­ten, um bei der Ver­sor­gung der Fami­lie mit­zu­hel­fen. „Syri­schen Kin­dern kei­nen Zugang zu Bil­dung zu gewähr­leis­ten, gefähr­det eine gan­ze Gene­ra­ti­on. Ohne rea­lis­ti­sche Hoff­nung auf eine bes­se­re Zukunft wer­den vie­le syri­sche Flücht­lin­ge ihr Leben aufs Spiel set­zen durch die Rück­kehr nach Syri­en oder die gefähr­li­che Wei­ter­flucht nach Euro­pa“, kom­men­tier­te Ste­pha­nie Gee von Human Rights Watch.

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