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Sozialwissenschaftler skeptisch gegenüber Grenzüberwachungssystemen
Telepolis hat am 2. August 2011 den Sozialwissenschaftler Rey Koslowski, Professor für internationale Beziehungen der Universität in Albany, interviewt, der sich mit Themen wie Migrationskontrolle und Menschenschmuggel beschäftigt hat. Anlass des Interviews ist die u.a. von Frontex immer mehr vorangetriebene Entwicklung von Grenzüberwachungssystemen in Kooperation zwischen staatlichen, halbstaatlichen und privaten Stellen. Überwachungsanlagen, Grenzsicherungstechnik, Drohnen, Roboter, vernetzte Datensysteme – was bringt das letztlich? Koslowski ist skeptisch. Es handele sich um „allzu simple Grundannahmen“, die den teuren Technikprojekten zugrunde liegen. Obwohl Koslowski die Widersprüche der Planungen plastisch aufzeigt, ist nicht anzunehmen, dass sie gestoppt werden. Dazu ist der militärisch-bundespolizeilich-industrielle Komplex, dessen Vernetzung auch personell bei der Besetzung der Stelle des Berliner Polizeipräsidenten, beim Tätigwerden von Grenzschützern in Saudi-Arabien usw. deutlich wurde, viel zu einflussreich.