01.10.2014

Newsletter Oct 2014

Die Situa­ti­on der soge­nann­ten Orts­kräf­te, die für die Bun­des­wehr oder ande­re deut­sche Stel­len in Afgha­ni­stan arbei­ten oder gear­bei­tet haben, ist wei­ter­hin pre­kär. Anne All­me­ling hat im Deutsch­land­funk am 25. August 2014 die Situa­ti­on unter der Über­schrift „Bun­des­wehr­hel­fer in Afgha­ni­stan – Bedroht und im Stich gelas­sen“ dar­ge­stellt. Auch wei­ter­hin ist die Zahl der Ableh­nun­gen derer, die eine Gefähr­dungs­an­zei­ge gemacht haben und in Deutsch­land auf­ge­nom­men wer­den wol­len, groß. Nur etwa 40 Pro­zent der Antrag­stel­ler erhal­ten eine sol­che Auf­nah­me­zu­sa­ge. Die ande­ren wer­den in einem intrans­pa­ren­ten und nicht rechts­staat­li­chen Ver­fah­ren abge­lehnt, ohne in der Pra­xis die Mög­lich­keit zu haben, dage­gen vor­zu­ge­hen. Beson­ders ori­gi­nell sind inzwi­schen die poli­ti­schen Argu­men­te, war­um man nicht auf eine indi­vi­du­el­le Gefähr­dungs­prü­fung die­ser frag­wür­di­gen Art ver­zich­ten will. Den Vogel ab schießt die Staats­se­kre­tä­rin im Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um Emi­ly Haber, die sich zur ame­ri­ka­ni­schen Pra­xis der Visa­kon­tin­gen­te geäu­ßert hat. Kon­tin­gen­te sei­en unge­recht, weil man dann immer an einer Zah­len­gren­ze anlan­ge. „Bei uns sozu­sa­gen ist die theo­re­ti­sche Mög­lich­keit gege­ben, dass alle, alle, die jemals für uns gear­bei­tet haben, und von denen wir zu dem Ergeb­nis kom­men, dass sie wegen der Tätig­keit bei uns gefähr­det sind, alle haben die Mög­lich­keit, berück­sich­tigt zu wer­den.“ Die theo­re­ti­sche Mög­lich­keit halt. Und außer­dem, so die Staats­se­kre­tä­rin, bei vie­len der Orts­kräf­te han­de­le es sich um die Eli­te des Lan­des, die dem Land nicht ent­zo­gen wer­den sol­le. Es wird also wohl so wei­ter­ge­hen mit dem lebens­ge­fähr­li­chen Vaban­que­spiel zulas­ten derer, die für die Bun­des­wehr gear­bei­tet haben.