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Sanktionspläne für bessere Integration
Deutschlands Metropolen haben, so der Tagesspiegel vom 31. März 2016, Zustimmung signalisiert zum Plan der Bundesregierung, Flüchtlingen auch nach erfolgreichem Abschluss ihrer Verfahren einige Jahre lang einen Wohnort zwangszuzuweisen. Die Umsetzung dieses Planes würde nach Auffassung von PRO ASYL auch kaschieren, dass massive Fehler in der Wohnungspolitik der vergangenen Jahrzehnte, das Ende des sozialen Wohnungsbaus, das Auslaufen von Mietpreisbindungen und das Verscherbeln kommunalen Besitzes, dazu geführt hat, dass es massive Wohnungsnot in den Metropolen gibt. Eine Krise, die längst vor den Flüchtlingen existierte. Auch der Städte- und Gemeindebund stellte sich auf die Seite der Regierungspläne. Dessen Hauptgeschäftsführer, Gerd Landsberg, ist ein Fan des Agenda-2010-Sprechs vom „Fördern und Fordern“. Mit einem Wohnortzuweisungsgesetz würden Flüchtlinge zumindest teilweise zwangsbefördert in Regionen, in denen Integration z.B. Mangels Jobs kaum gelingen kann, während gleichzeitig die Debatte über die angebliche Integrationsverweigerung wieder eröffnet wurde. Über die Integration mit der Knute schreibt Telepolis unter der Überschrift „De Maizière: Sanktionspläne für bessere Integration“ am 27. März 2016. Auffällig die markant autoritäre Sprache des Innenministers, der Flüchtlinge dazu zwingen will, sich an dem Ort aufzuhalten, „wo wir das als Staat für richtig halten, nicht, wo das der Flüchtling für richtig hält.“ L’état, c’est moi.