Fachnewsletter
Russland geht hart gegen undokumentierte MigrantInnen vor
Der britische Sender BBC berichtete am 1. August 2013, dass russische Zivilschutzbeamte in Moskau ein Lager für 1.400 undokumentierte migrantische ArbeiterInnen errichten würden, die in einer Textilfabrik festgenommen worden waren. Sie sollen so lange in dem Camp bleiben, bis ihre Fälle vor Gericht verhandelt werden. Die MigrantInnen kommen hauptsächlich aus Vietnam, einige auch aus Ägypten und Syrien, darunter schwangere Frauen. Bisher hatten sie in Lagerhäusern unter miserablen und unhygienischen Bedingungen gelebt. Vietnamesische MigrantInnen sind seit Jahren unter ausbeuterischen irregulären Arbeitsverhältnissen in der russischen Textil- und Kleidungsindustrie tätig. Ein Bericht von Rianovosti vom 4. August 2013 beschreibt, unter welchen Bedingungen über 600 MigrantInnen in Zelten in Moskau festgehalten würden. Sie gehören zu den über 2.400 Menschen, die bei Razzien in den letzten Wochen verhaftet wurden. Nun sollen sie in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) forderte am 8. August 2013 die russische Regierung auf, die willkürliche Inhaftierung und unmenschliche Behandlung von MigrantInnen zu beenden. HRW zufolge initiierte die Moskauer Polizei vor einigen Wochen eine Kampagne gegen „irreguläre MigrantInnen“, im Zuge derer sie Menschen aufgrund ihres nicht-slawischen Aussehens inhaftierte und damit Russlands internationale Verpflichtungen schwerstens missachte.
http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-23530806
http://www.hrw.org/news/2013/08/08/russia-mass-detention-migrants