Rund 150 Asyl­su­chen­den, haupt­säch­lich aus Tsche­tsche­ni­en, pro­tes­tier­ten Ende August nahe des Grenz­über­gangs Brest an der pol­nisch-weiß­rus­si­schen Gren­ze. Sie waren am Grenz­über­tritt nach Polen gehin­dert wor­den. Der Zugang zu einem Asyl­ver­fah­ren in Polen wird immer wei­ter erschwert, wie zivil­ge­sell­schaft­li­che Orga­ni­sa­tio­nen berich­ten – dar­un­ter die Hel­sin­ki Foun­da­ti­on for Human Rights und die Asso­cia­ti­on for Legal Inter­ven­ti­on (SIP). Ein kürz­lich ver­öf­fent­lich­ter SIP-Bericht doku­men­tiert die sys­te­ma­ti­sche Ein­rei­se­ver­wei­ge­rung durch Grenz­be­am­te in Brest und Terespol  gegen­über Asyl­su­chen­den. Betrof­fen sei­en haupt­säch­lich Schutz­su­chen­de aus Tadschi­ki­stan und Tschetschenien.

Die Hel­sin­ki Foun­da­ti­on for Human Rights schick­te kürz­lich einen Brief an den pol­ni­schen Innen­mi­nis­ter, in dem die Orga­ni­sa­ti­on die rechts­wid­ri­gen Prak­ti­ken an der Gren­ze anpran­gert. Der Minis­ter ver­kün­de­te dar­auf­hin, dass Men­schen aus Tsche­tsche­ni­en kei­ne Flücht­lin­ge sei­en – schließ­lich, so der Minis­ter, flüch­te­ten sie nicht aus Kriegs­ge­bie­ten. Die Berich­te von Will­kür und Gewalt und der anhal­ten­den Flucht vor dem tsche­tsche­ni­schen Macht­ap­pa­rat lässt die pol­ni­sche Regie­rung dabei unbeachtet.

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