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Papier zur Verbesserung der psychosozialen Versorgung von Flüchtlingen
Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) hat am 21. März 2016 ein Papier zur Verbesserung der psychosozialen Versorgung von Flüchtlingen herausgegeben. Es stellt die aktuelle Versorgungssituation dar und äußert sich zu den Konsequenzen für das Gesundheitswesen. Zu den Erkenntnissen der DGPPN gehört die Feststellung, dass die Rate posttraumatischer Belastungsstörungen bei Asylsuchenden und Flüchtlingen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung um das bis zu Zehnfache erhöht ist. Je länger das Asylverfahren dauere, desto höher sei die Prävalenz für psychische Störungen und andere körperliche Gesundheitsprobleme. Fachkräfte im Gesundheitswesen sowie in den Erstaufnahme- und Übergangseinrichtungen sollten für die psychosoziale Situation Asylsuchender sensibilisiert und in kultursensitiven Screeninginstrumenten geschult werden. Im Rahmen medizinischer Erstuntersuchungen in Erstaufnahmeeinrichtungen müsste auch die psychische Gesundheit untersucht werden. Akut behandlungsbedürftige Erkrankungen machten ein zeitnahes Erstgespräch bei einem Facharzt notwendig, damit nach Diagnose eine Kurzintervention und die Weiterleitung ins Versorgungssystem erfolgen könne. Es müsse der Einsatz professionell qualifizierter Kultur- und Sprachmittler im Gesundheitswesen sowie in den Erstaufnahme- und Übergangseinrichtungen gewährleistet sein.