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PACE-Bericht zum Tod von 63 Syrern im Mittelmeer im März 2011
Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) hat in einem Bericht festgestellt, dass es ein ganzer Katalog von Fehlern war, der zum Tod von 63 Menschen geführt hat, die vor dem Konflikt in Libyen im März 2011 geflohen waren. Der Bericht von Tineke Strik weist die Verantwortung unter anderem den für die Seenotrettung zuständigen italienischen Behörden, der NATO, den Flaggenstaaten von Schiffen in der Seeregion wie den libyschen Behörden und skrupellosen Schleusern zu. Die NATO reagierte nicht auf Notrufe in der damaligen Militärzone, die unter ihrer Kontrolle stand, eine spanische Fregatte unter NATO-Kommando war nur 11 Meilen entfernt, ein italienisches Schiff etwa 37 nautische Meilen. Das Komitee hielt die Zeugenaussagen von neun Überlebenden für glaubhaft, die berichtet hatten, ein Militärhubschrauber habe Wasser und Kekse abgeworfen aber nichts unternommen. Man habe viele Gelegenheiten Leben zu retten versäumt, so die Schlussfolgerung des Komitees. Der Bericht im Volltext legt die Vermutung nahe, dass so viel Versagen nicht Zufall sein kann.