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Operationsbericht zu Mos Maiorum
Der EU-Bericht über die gemeinsame Operation „Mos Maiorum“, die 26 EU-Staaten und ein assoziierter Schengen-Staat im Oktober durchgeführt haben, ist inzwischen veröffentlicht. Medienberichte, es sei bei der Aktion nach Altvätersitte um die Inhaftierung „irregulärer Migranten“ gegangen, erwähnt der Report mit Verwunderung. Er versteht das Ziel der Aktion eher als eine Form der gemeinschaftlichen empirischen Sozialforschung an vorderster Front. Man habe Wissen über Umfang und Routen der „irregulären Migration“ zu gewinnen versucht. Nicht unterschieden wird bei Berichten über Aufgriffe zwischen „irregulären Migranten“ und Asylsuchenden. Im Gegenteil: Wer einen Asylantrag stellt, der agiert im Rahmen dieser als unerlaubt dargestellten Einreise. Der Bericht enthält eine Analyse der Grenzschutzagentur Frontex für den Zeitraum von Januar bis Oktober 2014, der sich insbesondere auch mit Migrationsrouten beschäftigt, die durch die Nachbarstaaten der EU führen. Er enthält so großartige Bewertungen wie die, Hauptgrund dafür, dass so viele Flüchtlinge versuchen über die Türkei auf die griechischen Inseln zu gelangen, sei der Mangel an Plätzen in Hafteinrichtungen auf griechischer Seite.