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Österreich will Flüchtlinge auf Mittelmeer-Inseln internieren
Irgendwann einmal im Verlauf seiner Geschichte hat Österreich den Zugang zum Meer mit seinem Kriegshafen Triest eingebüßt. Dennoch haben manche österreichischen Politiker noch den festen Blick aufs Meer, so der Außenminister Kurz, der zwar immer so aussieht, als habe er grad gestern die Matura bestanden, aber von den Medien als größter Weltpolitiker seit langem gehypt wird. Laut Spiegel Online vom 5.6.2016 hat Österreichs Außenminister tatsächlich vorgeschlagen, Australiens Flüchtlingspolitik zu imitieren und Flüchtlinge auf Mittelmeerinseln zu internieren. In einem Interview forderte er, abgefangene Bootsflüchtlinge müssten zurückgeschickt oder auf Inseln wie Lesbos interniert werden. Wer dort leben müsse ohne Chance auf Asyl, werde eher bereit sein, freiwillig zurückzukehren als jemand, der schon eine Wohnung in Wien oder Berlin bezogen habe. Wer illegal versuche, als Flüchtling nach Europa durchzukommen, solle seinen Anspruch auf Asyl hier verwirkt haben, so Kurz, der stattdessen „UNO-Zentren“ in den Problemregionen sehen möchte.