Nach wie vor wird über Miss­stän­de im Zusam­men­hang mit der Ver­ga­be von Bewa­chungs­auf­trä­gen für Asyl­be­wer­ber­un­ter­künf­te an Secu­ri­ty-Fir­men berich­tet. Am 9. Juni 2016 kri­ti­siert Die Welt unter der Über­schrift „Bil­ligs­te Sicher­heits­diens­te bewa­chen Flücht­lings­hei­me“, dass sich Nord­rhein-West­fa­len nicht ein­mal an eige­ne Vor­ga­ben für die Aus­wahl von Secu­ri­ty-Fir­men hal­te. Allei­ni­ges Zuschlags­kri­te­ri­um für meh­re­re Neu­ver­ga­ben von Bewa­chungs­auf­trä­gen sei das bil­ligs­te Ange­bot gewe­sen. Es gebe eine Art „Dum­ping-Aus­schrei­bun­gen“. Wenn die Sicher­heits­fir­men an den Auf­trä­gen nicht genug ver­die­nen könn­ten, um den Ange­stell­ten der Secu­ri­ty den nied­rigs­ten Tarif­lohn zu zah­len, dann zie­he dies Leu­te an, die anders­wo kei­nen Job fin­den könn­ten. Um den Min­dest­lohn zah­len zu kön­nen, könn­te man kei­nen Stun­den­satz von unter 15 Euro anbie­ten, was in der Rea­li­tät der Fall sei. Chao­tisch läuft, so die Welt, offen­bar auch die Eig­nungs­prü­fung der Secu­ri­ty-Mit­ar­bei­ter. 4.000 arbei­te­ten bereits in Ein­rich­tun­gen, obwohl sie ent­we­der das erwei­ter­te Füh­rungs­zeug­nis oder den Nach­weis, einen Lehr­gang zur Sicher­heits­kraft absol­viert zu haben, nicht ein­ge­reicht hät­ten. Das NRW-Innen­mi­nis­te­ri­um scheint sich zu Qua­li­täts­fra­gen zu stel­len, wie das Bun­des­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge mit der Hoff­nung auf die Zukunft. Obwohl die Kom­pe­tenz für die Eig­nungs­prü­fung bei der Bezirks­re­gie­rung Arns­berg zen­tra­li­siert ist, ver­weist das Innen­mi­nis­te­ri­um auf Qua­li­täts­si­che­rungs­teams, die regel­mä­ßig die Unter­brin­gungs­ein­rich­tun­gen besu­chen und Wach­leu­te kon­trol­lie­ren. Zwei Jah­re nach den Vor­fäl­len von Bur­bach und vie­len Absichts­er­klä­run­gen für Ver­bes­se­run­gen herr­schen offen­bar Pseudolösungen.

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