01.05.2012

Newsletter May 2012

Pres­se­mit­tei­lung vom 11. April 2012, eine nie­der­säch­si­sche Aus­län­der­be­hör­de einen lang­jäh­rig in Deutsch­land leben­den Flücht­ling ohne eine vor­he­ri­ge Ter­min­an­kün­di­gung fest­ge­nom­men und abge­scho­ben. Zwar erging eine Vier­tel­stun­de vor dem Start des Abschie­bungs­flu­ges eine Eil­ent­schei­dung des Ver­wal­tungs­ge­rich­tes Göt­tin­gen, nach der die Abschie­bung aus­zu­set­zen war. Doch die betei­lig­ten Behör­den und die Bun­des­po­li­zei scho­ben trotz­dem ab – mit der Begrün­dung, die Türen sei­en bereits geschlos­sen und lie­ßen sich “nur noch aus Sicher­heits­grün­den” öff­nen. Ange­sichts die­ser merk­wür­di­gen Aus­sa­ge fragt der Flücht­lings­rat, ob vor dem Hin­ter­grund der bevor­ste­hen­den Hei­rat des Betrof­fe­nen mit einer Deut­schen mög­li­cher­wei­se der Land­kreis dem Betrof­fe­nen die Chan­ce auf einen effek­ti­ven Rechts­schutz habe ver­bau­en wol­len. Der Fall doku­men­tie­re aber auch das wie­der­hol­te Ver­sa­gen der Fach­auf­sicht des nie­der­säch­si­schen Innen­mi­nis­te­ri­ums, das kei­nen Wert dar­auf lege, die Aus­län­der­be­hör­den zu einem men­schen­wür­di­gen Umgang mit Flücht­lin­gen anzuhalten.