Ende April 2015 wur­de ein neu­er Län­der­be­richt zu Grie­chen­land auf der Info-Home­page  „AIDA – Asyl­um in Euro­pe“ – ver­öf­fent­licht. Der vom Grie­chi­schen Flücht­lings­rat GCR ver­fass­te Bericht bie­tet einen Über­blick zum grie­chi­schen Asyl­sys­tem. Dis­ku­tiert wer­den auch die Ankün­di­gun­gen der neu­en grie­chi­schen Regie­rung vom Febru­ar 2015, die Inhaf­tie­rung von Flücht­lin­gen und Migrant_innen zu redu­zie­ren. Trau­ri­ger Anlass war der Tod von vier inhaf­tier­ten Schutz­su­chen­den im Amyg­da­le­za Haft­zen­trum und wäh­rend der Inhaf­tie­rung und Poli­zei­sta­tio­nen in Athen und Thes­sa­lo­ni­ki gewe­sen. In zwei Fäl­len hat­ten Flücht­lin­ge Selbst­mord verübt.

Der neu­en grie­chi­schen Regie­rung zufol­ge sol­le eine minis­te­ri­el­le Ent­schei­dung vom Febru­ar 2014 wider­ru­fen wer­den, wel­che die unbe­grenz­te Inhaf­tie­rung von Migrant_innen über 18 Mona­te hin­aus vor­sah. Das Amyg­da­le­za Abschie­be­haft­zen­trum sol­le inner­halb von 100 Tagen geschlos­sen wer­den. Auch der Bau von offe­nen Auf­nah­me­zen­tren wur­de ange­kün­digt sowie die sofor­ti­ge Ent­las­sung beson­ders schutz­be­dürf­ti­ger Grup­pen und Asyl­su­chen­der. Dem Bericht von GCR zufol­ge wur­den ers­te Ent­las­sun­gen von Schutz­su­chen­den ver­an­lasst, die län­ger als 18 Mona­te inhaf­tiert waren. Nach wie vor befän­den sich jedoch beson­ders schutz­be­dürf­ti­ge Men­schen, dar­un­ter vie­le Asyl­su­chen­de, in Haft.

Der Bericht doku­men­tiert die feh­len­den Kapa­zi­tä­ten zur Regis­trie­rung von neu­en Asyl­ge­su­chen. Nach wie vor herr­sche mas­si­ver Per­so­nal­man­gel in der Asyl­be­hör­de in Athen.

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