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Mehr unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Deutschland
Der Bundesfachverband Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge dokumentiert wieder steigende Zahlen allein reisender minderjähriger Flüchtlinge. Er ist besorgt angesichts der unbefriedigenden Aufnahmebedingungen in Deutschland. Die Zahl der Inobhutnahmen von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) durch die Jugendämter ist nach einem Rückgang 2011 im vergangenen Jahr wieder deutlich gestiegen. Schätzungen des Bundesfachverbands zufolge leben in Deutschland aktuell etwa 9.000 UMF, die meisten kommen aus Afghanistan, Syrien, Somalia und Irak. Die bundesweit wichtigste Aufnahmeeinrichtung für 16- und 17-jährige UMF in München bezeichnet der Verband als eine der deutschlandweit „schlimmsten Einrichtungen“, in der ‚menschenunwürdige Bedingungen‘ herrschen sollen. In Brandenburg werde ein großer Teil der UMF nicht der Obhut des Jugendamtes übergeben, sondern in Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende geschickt, was gegen die Regelung im Umgang mit UMF verstoße. Überfällig seien ferner die Erleichterung von Familienzusammenführungen, geschlechts- und kultursensible Formen der Altersfestsetzungen in der Verantwortung der Jugendämter sowie die Sicherstellung von Rechtsbeistand bei Asylverfahren, so Niels Espenhorst vom Bundesfachverband. Auch die bessere Anerkennung kinderspezifischer Fluchtgründe sei dringend nötig. http://www.migration-info.de/artikel/2013–09-14/deutschland-mehr-unbegleitete-minderjaehrige-fluechtlinge