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Medizinische Hilfe verweigert: Roma-Junge fast gestorben
Ein kleiner Roma-Junge kam im vergangenen Jahr in einem bayerischen Flüchtlingsheim fast ums Leben. Warum nicht schneller und effizienter medizinische Hilfe organisiert wurde, fragt nun die Staatsanwaltschaft. Über den Fall berichtete die Süddeutsche Zeitung am 24. Oktober 2013 unter Überschrift „Der Tag, als keiner half“. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf das, was in vielen Flüchtlingsunterkünften geschieht: Über eine zeitnahe medizinische Behandlung entscheiden praktisch Personen, die fachlich in keiner Weise qualifiziert sind. Ob ein Notarzt gerufen oder ein Krankenwagen bestellt wird – Verwaltungssache. Ob das alles juristisch unterlassene Hilfeleistung ist oder gar von Behördenseite initiierte oder hingenommene organisierte unterlassene Hilfeleistung, darüber wird nun ein Gericht zu entscheiden haben. Daneben aber stellt sich abseits aller organisatorischen Dinge auch noch die Frage, wie viel emotionale Kälte die an diesem Vorgang Beteiligten eigentlich haben, der das Kind fast das Leben gekostet hätte.