Erst 2014 wur­de Maze­do­ni­en auf die Lis­te „Siche­rer Her­kunfts­län­der“ gesetzt. Die jüngs­ten Kon­flik­te im Land zei­gen den Irr­sinn die­ser Ent­schei­dung. Anfang Mai kam es in der Stadt Kuma­no­vo zu töd­li­chen Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen der Poli­zei, Armee und dort leben­den Alba­nern. Gegen das dik­ta­to­ri­sche Regime von Prä­si­dent Gruev­ski fan­den seit­dem zahl­rei­che Demons­tra­tio­nen statt. Gute Hin­ter­grund­ar­ti­kel zu der Lage in Maze­do­ni­en sind im SPIEGEL und in der schwei­ze­ri­schen Tages­wo­che erschienen.

Die Lage für Asyl­be­wer­ber aus den Bal­kan­staa­ten in Deutsch­land ver­schärft sich. Sie sol­len nach Plä­nen des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­ums in geson­der­ten Ver­fah­ren behan­delt wer­den. Vor­ge­se­hen sind ein zwin­gen­der Ver­bleib in den Erst­auf­nah­me­ein­rich­tun­gen und schnel­le­re Abschie­bun­gen, deren Zustän­dig­keit zudem von den Län­dern an den Bund über­tra­gen wird. Nicht nur das Deut­sche Insti­tut für Men­schen­rech­te wen­det sich ent­schie­den gegen sol­che Vor­ha­ben. Auch PRO ASYL lehnt Son­der­ver­fah­ren für bestimm­te Flücht­lings­grup­pen ab und for­dert die Strei­chung von Maze­do­ni­en von der Lis­te siche­rer Herkunftsländer.

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