01.07.2014

Newsletter Jul 2014

Human Rights Watch hat am 22. Juni 2014 unter der Über­schrift „Libya: Whip­ped, Bea­ten, and Hung from Trees“ einen Bericht zur Situa­ti­on inhaf­tier­ter Migran­ten und Asyl­su­chen­der vor­ge­legt, in dem Gefäng­nis­wär­ter in Haft­zen­tren beschul­digt wer­den, Migran­ten und Asyl­su­chen­de gefol­tert und miss­han­delt zu haben. HRW-Recher­cheu­re inter­view­ten 183 Inhaf­tier­te, von denen sich etwa 100 über Fol­ter und ande­re Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen beschwer­ten. Mas­si­ve Über­be­le­gung, kata­stro­pha­le sani­tä­re Bedin­gun­gen und Man­gel am Zugang zu adäqua­ter medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung in acht der neun von HRW besuch­ten Haft­zen­tren sei­en so mas­siv, dass hier Liby­ens völ­ker­recht­li­che Ver­pflich­tun­gen ver­letzt wür­den. Die poli­ti­sche Situa­ti­on sei in Liby­en mög­li­cher­wei­se aktu­ell sehr schwie­rig, aber es gebe kei­ne Ent­schul­di­gung für Fol­ter und Gewalt­an­wen­dung durch das Gefäng­nis­per­so­nal in den Haft­zen­tren. HRW ver­weist dar­auf, dass Liby­ens Küs­ten­wa­che mit Unter­stüt­zung der EU und Ita­li­ens stän­dig Migran­ten und Asyl­su­chen­de in gro­ßer Zahl dar­an hin­dert, auf Boo­ten nach Ita­li­en zu gelan­gen und die­se Per­so­nen in Haft nimmt, eben­so tau­sen­de ande­re, die in Liby­en auf­ge­grif­fen wor­den sei­en beim Ver­such, das Land ohne Geneh­mi­gung zu betre­ten oder ohne gül­ti­ge Papie­re in Liby­en zu blei­ben. Die EU und Ita­li­en unter­stüt­zen nach Anga­ben von HRW die liby­sche Regie­rung bezüg­lich der Haft­ein­rich­tun­gen und durch die För­de­rung inter­na­tio­na­ler und liby­scher Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen. Die EU und Ita­li­en hät­ten 12 Mil­lio­nen Euro für den Zeit­raum der nächs­ten vier Jah­re für die­sen Zweck zuge­sagt. HRW for­dert, dass die EU und Ita­li­en alle Unter­stüt­zung für die Haft­ein­rich­tun­gen, die vom liby­schen Innen­mi­nis­te­ri­um betrie­ben wer­den, so lan­ge auf Eis legt, bis das Minis­te­ri­um eine Unter­su­chung zulas­se und die United Nati­ons Sup­port Mis­si­on in Libya (UNSMIL) und UNHCR unab­hän­gig bestä­ti­gen könn­ten, dass die Miss­stän­de been­det wor­den seien.