Als Bei­la­ge zum Asyl­ma­ga­zin 12/2014 hat der Infor­ma­ti­ons­ver­bund Asyl und Migra­ti­on gemein­sam mit dem Öster­rei­chi­schen Roten Kreuz/ACCORD einen „Leit­fa­den zur Recher­che von Her­kunfts­län­der­in­for­ma­tio­nen“ vor­ge­legt. Es han­delt sich um die deutsch­spra­chi­ge Kurz­fas­sung des Hand­buchs „Rese­ar­ching Coun­try of Ori­gin Infor­ma­ti­on“. Her­kunfts­län­der­in­for­ma­tio­nen wer­den in Ver­fah­ren zum inter­na­tio­na­len Schutz, ins­be­son­de­re zum asyl- und sub­si­diä­ren Schutz ver­wen­det. Ent­schei­de­rin­nen und Ent­schei­der, Rechts­bei­stän­de und die Mit­ar­bei­ten­den von NGOs benö­ti­gen sie. Im deutsch­spra­chi­gen Raum haben alle Asy­l­ent­schei­dungs­be­hör­den auch COI-Ein­rich­tun­gen. Dane­ben gibt es wei­te­re spe­zia­li­sier­te COI-Ein­rich­tun­gen, die Rechts­bei­stän­de u.a. Inter­es­sen­ten bedie­nen. Das vor­lie­gen­de Trai­nings­hand­buch zielt vor allem dar­auf ab, die Qua­li­tät im Umgang mit Her­kunfts­län­der­in­for­ma­tio­nen und deren Recher­che zu unter­stüt­zen. Gera­de die deut­sche Pra­xis in Sachen COI-Stan­dards ist eher defi­zi­tär, wie die Autoren in ihrer Ein­lei­tung schrei­ben. Dar­stel­lun­gen der Situa­ti­on im Her­kunfts­land per kur­zen Text­bau­stein, pau­scha­le Hin­wei­se auf nicht näher spe­zi­fi­zier­te Erkennt­nis­mit­tel machen es schwie­rig, fest­zu­stel­len, ob über­haupt einen auf den jewei­li­gen Ein­zel­fall bezo­ge­ne Recher­che statt­ge­fun­den hat. Es sei frag­lich, ob die­se Pra­xis noch im Ein­klang mit euro­pa­recht­li­chen Vor­ga­ben ste­he. Wer häu­fi­ger Her­kunfts­län­der­in­for­ma­tio­nen recher­chiert, auf­be­rei­tet und ver­wen­det, soll­te sich unbe­dingt mit die­ser Hand­rei­chung ausrüsten.

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