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Kritischer Rückblick auf 20 Jahre Solingen
Unter den vielen Artikeln über die fünf Morde von Solingen vor 20 Jahren, die sich kritisch mit dem Zusammenspiel von Politik und Straße befassen, sticht Heribert Prantls Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 29. Mai 2013 hervor. Er belässt es nicht beim Vorwurf, die Politik habe damals eine Art Beihilfe zur Stärkung der Gewalt geleistet, eine Diagnose, die fünf Jahre nach den Morden von Seiten des früheren nordrhein-westfälischen Innenministers Schnor geleistet wurde. Er verweist auf das fortwährende und strukturelle Problem des Umgangs mit ausländerfeindlichen Anschlägen: Fehler der Ermittlungsbehörden, ein Abgrund von Dilettantismus, wie er sich bei dem Prozess gegen die Täter von Solingen zeigte. Und: Ein V‑Mann des Verfassungsschutzes spielte schon 1993 eine Rolle. Es sei, als habe sich in Sachen V‑Leute in 20 Jahren wenig geändert, so Prantl.