01.12.2013

Newsletter Dec 2013

Die Bun­des­re­gie­rung hat eine Klei­ne Anfra­ge der Lin­ken zur Auf­nah­me syri­scher Flücht­lin­ge beant­wor­tet (BT-Druck­sa­che 18/23, 18/61). Zum Zeit­punkt der Anfra­ge­be­ant­wor­tung waren aus dem soge­nann­ten 5000er Kon­tin­gent des Bun­des nur knapp 1000 Per­so­nen ein­ge­reist, hier­von mehr als die Hälf­te nicht mit der Unter­stüt­zung Deutsch­lands bei der Rei­se, son­dern eigen­stän­dig. Eine Auf­nah­me wei­te­rer syri­scher Flücht­lin­ge aus Erst­auf­nah­me­staa­ten über das Kon­tin­gent hin­aus lehnt die Bun­des­re­gie­rung ab mit der Begrün­dung, das lau­fen­de Auf­nah­me­pro­gramm sei noch nicht abge­schlos­sen. Des­halb gebe es kei­ne Not­wen­dig­keit für den Erlass einer wei­te­ren Auf­nah­me­an­ord­nung durch den Bund. Die eige­ne schlep­pen­de und büro­kra­ti­sche Abwick­lung wird so zum Argu­ment für das Unter­las­sen wei­te­rer Hil­fe für syri­sche Flücht­lin­ge. Bis Ende Okto­ber waren auch über die Auf­nah­me­an­ord­nun­gen der Län­der ledig­lich 140 syri­sche Flücht­lin­ge ein­ge­reist. Ange­sichts her­an­na­hen­der Fris­ten in den jewei­li­gen Län­der­er­las­sen ist frag­lich, wie vie­le Per­so­nen es allein schon zeit­lich inner­halb der Fris­ten schaf­fen kön­nen. Viel wesent­li­cher aber sind die bis­lang hohen Anfor­de­run­gen, die die hier leben­den Ver­wand­ten, die eine Ver­pflich­tungs­er­klä­rung abge­ben müs­sen, zu erfül­len haben. Die Bun­des­re­gie­rung will die soge­nann­te EU-Mas­sen­zu­stroms­richt­li­nie weder anwen­den noch über­haupt in einer EU-Debat­te über eine gemein­sa­me Auf­nah­me­ak­ti­on ein­brin­gen. Man kön­ne zwar von mas­sen­haf­ter Flucht aus Syri­en spre­chen, aller­dings nicht von einem Mas­sen­zu­strom in Rich­tung EU im Sin­ne der Richtlinie.