Erfreu­lich ist die gro­ße Zahl der Kri­ti­ker von de Mai­ziè­res Idee der sank­ti­ons­be­währ­ten Inte­gra­ti­on von Flücht­lin­gen, die die Medi­en­de­bat­ten am 29. und 30. März 2016 prägte.

SZ, 29.3.16, Tages­spie­gel, 29.3.16, Deutsch­land­funk, 29.3.16, Tages­schau, 29.3.16, AFP, 29.3.16 – BIM de Mai­ziè­re steht wegen der geplan­ten Sank­tio­nen gegen Flücht­lin­ge wei­ter in der Kri­tik. Sarah Wagen­knecht warf de Mai­ziè­re Stim­mungs­ma­che gegen Aus­län­der vor. Der Bun­des­ge­schäfts­füh­rer der Lin­ken, Mat­thi­as Höhn, beklag­te, de Mai­ziè­re wol­le nur von eige­nen Ver­säum­nis­sen ablen­ken „mit der fal­schen Betrieb­sam­keit bei Sank­tio­nen und Stra­fen für ver­meint­lich inte­gra­ti­ons­un­wil­li­ge Flücht­lin­ge“. Durch sol­che Unter­stel­lun­gen und Gene­ral­ver­däch­ti­gun­gen spie­le der Minis­ter „denen in die Hän­de, die mit rech­tem Popu­lis­mus und Res­sen­ti­ments das gesell­schaft­li­che Kli­ma ver­gif­ten“. Aydan Özo­guz, sag­te, sie bezweif­le, dass Straf­an­dro­hun­gen ein sinn­vol­les Mit­tel zur För­de­rung von Inte­gra­ti­on sei­en. Unter­stüt­zung bekam de Mai­ziè­re vom Deut­schen Städ­te- und Gemein­de­bund. ZDF MoMa, 30.3.16 – Aydan Özo­guz: „Ich ver­ste­he den Vor­stoß auch nicht. Viel­leicht soll er sich in der Bevöl­ke­rung gut anhö­ren. Die Bereit­schaft unter den Flücht­lin­gen ist groß“. NOZ, 30.3.16 – Der Deut­sche Beam­ten­bund kri­ti­siert die Plä­ne von de Mai­ziè­re als pra­xis­fern. Der dbb-Vor­sit­zen­de Klaus Dau­der­städt: Sank­tio­nen sei­en immer büro­kra­tisch und bedeu­te­ten eine enor­me zusätz­li­che Belas­tung für die Beam­ten der Behör­den, die in der Flücht­lings­kri­se ohne­hin schon über­las­tet sei­en. Die geplan­te Wohn­sitz­auf­la­ge für Flücht­lin­ge wür­de der Inte­gra­ti­on im Wege ste­hen und könn­te zudem dem Arbeits­markt scha­den. Nach Ansicht des Gewerk­schafts­vor­sit­zen­den müss­ten die Behör­den mit einer Kla­ge­wel­le gegen sol­che Sank­tio­nen rech­nen. Deutsch­land­funk, 30.3.16 – Der Vor­sit­zen­de der Tür­ki­schen Gemein­de in Deutsch­land, Sofuo­g­lu: Sol­che Metho­den hät­ten schon in den ver­gan­ge­nen 50 Jah­ren nicht zur Inte­gra­ti­on von Zuwan­de­rern bei­getra­gen. Welt, 30.3.16 – Tho­mas Strobl: Das Gesetz kön­ne „in sei­ner Bedeu­tung gar nicht hoch genug ein­ge­schätzt wer­den“. Wenn Inte­gra­ti­on gelin­gen sol­le, müss­ten „kla­re For­de­run­gen“ an die Zuge­zo­ge­nen for­mu­liert wer­den.  Tages­spie­gel, 29.3.16 – [Kri­tik aus der CDU] Mario Cza­ja [Ber­li­ner Sena­tor für Gesund­heit und Sozia­les]: „Mei­ner Erfah­rung nach wol­len die­se Men­schen unbe­dingt die Spra­che ler­nen und arbei­ten“. Fäl­le von Inte­gra­ti­ons­wei­ge­rung sei­en die abso­lu­te Ausnahme.

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