Fachnewsletter
Kritik am Umgang mit afghanischen Ortskräften
Kritische Worte für den Umgang mit afghanischen Ortskräften, die seit Beginn des ISAF-Einsatzes für die Bundeswehr gearbeitet haben, findet auch das Bundeswehr-Journal. Nicht nur Deutschland, sondern auch andere Nationen, die sich an der Mission in Afghanistan beteiligt hätten, täten sich schwer mit Asylgesuchen oder Aufnahmewünschen ihrer Unterstützer. Auch Staaten, die längst Aufnahmeprogramme hatten, bevor Deutschland damit begann, haben in der Praxis hohe Hürden, die es zu überwinden gilt. Dies trifft für das US-Programm zu, das im Prinzip für alle Afghanen gelten sollte, die am Hindukusch für die US-Regierung gearbeitet haben. Obwohl eine große Zahl von Visa zur Verfügung steht, sind bisher nur 1.200 afghanische Ortskräfte tatsächlich aufgenommen worden. Kanada hat Aufnahmebereitschaft für 800 afghanische Ortskräfte mit Familienangehörigen bekundet. Kleinere Kontingente wurden von Neuseeland, Dänemark und Norwegen aufgenommen, wobei deren militärisches Engagement im Rahmen von ISAF auch bereits geringer gewesen war. Spanien hat lediglich auf Druck der Öffentlichkeit 12 afghanischen Dolmetschern Asyl gewährt. In Schweden haben Einreisen afghanischer Ortskräfte begonnen. Australien hatte erst kürzlich verkündet, in einer Aufnahmeaktion abseits öffentlicher Aufmerksamkeit eine größere Zahl afghanischer Ortskräfte aufgenommen zu haben.