Wie die schi­ka­nö­se Pra­xis der Bewil­li­gung oder Ver­wei­ge­rung von Kran­ken­hil­fe Asyl­su­chen­der man­cher­orts läuft, kom­men­tiert der Flücht­lings­rat Nie­der­sach­sen anhand der Pro­blem­dar­stel­lung einer ehren­amt­li­chen Flücht­lings­be­treue­rin aus dem Land­kreis Pei­ne. Zwar ver­fährt die­ser, so die Ein­schät­zung des Flücht­lings­ra­tes, bei die­sem The­ma beson­ders restrik­tiv, aber ins­ge­samt ver­deut­li­che dies, wel­che Fol­gen das Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz in der Pra­xis habe. Aller­dings sei es dem Land­kreis Pei­ne nicht ver­wehrt, Kran­ken­schei­ne an Asyl­su­chen­de quar­tals­wei­se aus­zu­ge­ben und damit wenigs­tens eini­ge der Pro­ble­me abzu­mil­dern. An den Aus­ga­ben für die Kran­ken­ver­sor­gung im Rah­men des Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­set­zes im Land­kreis Pei­ne erwei­se sich jedoch, dass es sich nicht um einen Aus­rut­scher han­de­le, son­dern eher um ein poli­ti­sches Pro­gramm. Dem­ge­mäß wur­den im Jahr 2012 und 2013 für Flücht­lin­ge, die nur die soge­nann­ten Grund­leis­tun­gen nach § 3 Asyl­bLG erhal­ten, erheb­lich gerin­ge­re Leis­tun­gen für Kran­ken­be­hand­lun­gen bewil­ligt als für Flücht­lin­ge, die soge­nann­te Ana­log­leis­tun­gen nach § 2 Asyl­bLG erhal­ten. Wo Unter­stüt­zung für die Anlie­gen der Flücht­lin­ge feh­le, wür­den Kran­ken­be­hand­lun­gen oft ver­wei­gert oder emp­find­lich eingeschränkt.

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