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Kosovo und Deutschland: Migrationsbewegungen aus dem Kosovo gemeinsam stoppen
Über „Eine konstruktive und fruchtbare Zusammenarbeit“ zwischen den Innenministern des Kosovo und Deutschlands berichtet das Bundesministerium des Innern am 5. März 2015. Beide hätten ihr Anliegen bekräftigt, die aktuellen massenhaften Migrationsbewegungen aus dem Kosovo gemeinsam zu stoppen. Bundesinnenminister de Maizière betont, „die Kosovaren und insbesondere die kosovarische Jugend gehörten in den Kosovo, um dort das Land aufzubauen“. Vor dem Hintergrund einer exorbitant hohen Jugendarbeitslosigkeit und einer seit langem katastrophalen Wirtschaftslage wirkt das einigermaßen zynisch. Der kosovarische Innenminister Hyseni bekräftigte, es seien hauptsächlich wirtschaftliche Gründe, aus denen so viele Kosovaren das Land verließen. Der Kosovo sei ein sicheres und politisch stabiles Land und ein Land, in dem es sich gut leben ließe. Die faktische Abstimmung seiner Landsleute mit den Füßen in dieser Frage blendet er aus. Seit der Ausrufung seiner Unabhängigkeit ist der immer noch de facto in Gründung befindliche und von vielen Staaten dieser Welt nicht anerkannte Staat Kosovo auf gute Beziehungen zu Deutschland angewiesen, das zu den Vorreitern der Unabhängigkeit des Landes gehörte. Über einen gescheiterten Staat oder die Machenschaften der Eliten des Kosovo zu reden, bietet sich da nicht gerade an.