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Kommissionspapier zur Europäischen Migrationspolitik
Die EU-Kommission hat am 13. Mai 2015 mit ihrer European Agenda on Migration ein umfassendes Strategiepapier vorgelegt, dass den zukünftigen Weg der EU-Migrationspolitik beschreiben soll. In dem Papier spricht sich die Kommission für eine Quotenverteilung von Flüchtlingen in der EU aus. Angedacht ist zunächst eine Quote in Ausnahmesituationen und anschließend ein Gesetzesvorschlag für eine verbindliche Quote, der Ende 2015 eingebracht werden soll. Dennoch will die Kommission prinzipiell an der Dublin-III-Verordnung festhalten. Anscheinend sollen nur Flüchtlinge, die „offensichtlich internationalen Schutz“ benötigen unter die Quote fallen. Karl Kopp, Europareferent von PRO ASYL, sprach sich gegenüber dem Fernsehsender Phönix gegen die Quote und für ein Free-Choice-Modell aus und kritisierte die Tendenz des Strategiepapiers, die Grenzpolitik der EU noch stärker aufzurüsten. Auf dem Verfassungsblog kritisierte Anna Lübbe von der Hochschule Fulda das aktuelle Dublin-System und schlägt einen umfassenden Umbau vor. Ebenfalls auf dem Verfassungsblog wendet sich Maximilian Pichl von PRO ASYL gegen das Quotenmodell.