01.08.2014

Newsletter Aug 2014

In einem Kom­men­tar in der Süd­deut­schen Zei­tung vom 23. Juli 2014 hat sich Heri­bert Prantl unter der Über­schrift „Dem Flücht­ling soll’s noch schlech­ter gehen“ mit dem Gesetz­ent­wurf beschäf­tigt, der das Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz neu regeln soll. Er ver­weist dar­auf, dass es inzwi­schen zwei Gesetz­ent­wür­fe gibt, die zusam­men gele­sen wer­den müs­sen, einen aus dem Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Arbeit und Sozia­les und einen wei­te­ren aus dem Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um. In der Addi­ti­on füh­ren, so Prantl, die bei­den Gesetz­ent­wür­fe dazu, dass die Mehr­zahl der gedul­de­ten Flücht­lin­ge noch schlech­ter gestellt wer­den als vor dem Urteil des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts zum Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz vor zwei Jah­ren. Wie das funk­tio­niert, stellt Prantl eben­so dar wie die fort­be­stehen­de Pro­ble­ma­tik der ein­ge­schränk­ten Kran­ken­ver­sor­gung im Rah­men des Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­set­zes. Ent­ge­gen den Vor­ga­ben des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts blei­be die Men­schen­wür­de „migra­ti­ons­po­li­tisch rela­ti­viert“. SPD-Minis­te­rin Nah­les habe selbst die Fra­ge der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung dem Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um über­las­sen. Mit dem­sel­ben The­ma beschäf­tigt sich die taz vom 23. Juli 2014 unter der pro­gram­ma­ti­schen Über­schrift „Stellt sie gleich“. Die Regie­rung habe alle Haus­auf­ga­ben aus Karls­ru­he nicht erle­digt. Flücht­lin­ge erhiel­ten wei­ter­hin auf Basis des Karls­ru­her Urteils Grund­leis­tun­gen in Höhe von 362 Euro. Am Vor­rang der Sach­leis­tun­gen wer­de jedoch eben­so wenig gerüt­telt wie an der ein­ge­schränk­ten Gesund­heits­ver­sor­gung. Die Karls­ru­her Rich­ter hät­ten 2012 auch ver­langt, dass die Regie­rung bele­gen sol­le, wie und war­um sich der exis­tenz­si­chern­de Bedarf von Asyl­be­wer­bern von dem ande­rer Men­schen unter­schei­de. Minis­te­rin Nah­les habe hier­für kei­ne stich­hal­ti­ge Begrün­dung gelie­fert, also auch kei­ne, war­um denn die­ses Gesetz über­haupt nötig sei.