Der Inter­na­tio­na­le Reha­bi­li­ta­ti­ons­rat für Fol­ter­op­fer (IRCT) ver­öf­fent­lich­te im Juni einen regio­na­len Bericht, der die Behand­lung von Fol­ter­op­fern im Asyl­ver­fah­ren und bei der Auf­nah­me in acht euro­päi­schen Län­dern unter­sucht (Öster­reich, Deutsch­land, Finn­land, Ungarn, Ita­li­en, Nie­der­lan­de und Schwe­den). Trotz der kla­ren Ver­pflich­tung in der EU-Asyl­ver­fah­rens­richt­li­nie und der Auf­nah­me­richt­li­nie, vul­nerable Asyl­su­chen­de zu iden­ti­fi­zie­ren, fehlt es in den meis­ten EU-Mit­glied­staa­ten an Mecha­nis­men für eine sys­te­ma­ti­sche Iden­ti­fi­zie­rung von Fol­ter­op­fern. Betrof­fe­ne wür­den kom­ple­xen und unfle­xi­blen Ver­fah­ren aus­ge­setzt, die sich nega­tiv auf ihre Situa­ti­on aus­wir­ken und ihre Bedürf­nis­se nicht berück­sich­tig­ten. Außer­dem kri­ti­siert der Bericht die unzu­rei­chen­den Kapa­zi­tä­ten in spe­zia­li­sier­ten Reha­bi­li­ta­ti­ons­ein­rich­tun­gen auf­grund feh­len­der Finan­zie­rung oder unge­nü­gend spe­zia­li­sier­tem Per­so­nal. Im letz­ten Jahr berich­te­ten die IRCT-Zen­tren von einer signi­fi­kant gestie­ge­nen Zahl von Anfra­gen von Fol­ter­op­fern – vie­le Betrof­fe­ne müss­ten lan­ge War­te­zei­ten wäh­rend ihrer Ver­fah­ren auf sich neh­men, in eini­gen Län­dern bis zu 12 Monate.

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