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Irak: Umsiedlung der Insassen aus dem Lager Aschraf
Die irakische Regierung und die Vereinten Nationen haben sich auf die Umsiedlung der Insassen aus dem Lager Aschraf verständigt, in dem überwiegend der Angehörige der iranischen Volksmudschaheddin leben. Über 3.400 Menschen sollen jetzt vorübergehend auf einer Basis der ehemaligen US-Truppen nahe dem Flughafen von Bagdad untergebracht werden. Das Flüchtlingshochkommissariat wird Anträge auf Umsiedlung/Resettlement prüfen. Wie die taz vom 28. 12. 2011 berichtet, ist die Bereitschaft des Westens zur Aufnahme der Bewohner des Camps Aschraf gering. Allerdings kann man vor dem Hintergrund der Situation im Irak die seit jeher sektenhaft auftretenden Volksmudschaheddin nicht ihrem Schicksal überlassen. Es ist sehr zweifelhaft, ob die irakische Regierung für den Schutz der Betroffenen dauerhaft sorgen wird und ob die jetzige Vereinbarung umgesetzt werden kann. Ein „International Comittee of Jurists in Defence of Ashraf“ hat kritisiert, dass Camp Liberty sich in einen Gefängniskomplex verwandeln werde und Unwahrheiten über die dortigen Umstände verbreitet würden. Das Camp sei kein Ort, um mehr als 3.000 Menschen unter menschenwürdigen Bedingungen unterzubringen. Außerdem sei das Lager in den letzten Dezembertagen von Raketen angegriffen worden.