01.11.2012

Newsletter Nov 2012

Die Bun­des­re­gie­rung hat am 24. Okto­ber 2012 eine Klei­ne Anfra­ge der Bun­des­tags­frak­ti­on Bünd­nis 90/Die Grü­nen zur „Inhaf­tie­rung von Flücht­lin­gen durch die Bun­des­po­li­zei“ beant­wor­tet (BT Druck­sa­che 17/10946). Die Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung lässt sich weit­ge­hend so zusam­men­fas­sen: Was auch immer vor­geht, das ist rechts­staat­lich kor­rekt. Was zwar man­gels genaue­rer Kennt­nis nicht zu bewei­sen war, aber zum uner­schüt­ter­li­chen Glau­ben der Bun­des­re­gie­rung gehört. Wie oft die Bun­des­po­li­zei Abschie­be­haft bean­tragt und wie oft Men­schen auf Antrag der Bun­des­po­li­zei am Ende in Haft genom­men wer­den? Kei­ne Aus­kunft. Wel­che Kos­ten ent­ste­hen den Bun­des­län­dern im Bereich der Abschie­bungs­haft, wie vie­le Rechts­mit­tel gegen Haft­an­ord­nun­gen in Dub­lin-II-Fäl­len waren erfolg­reich? Kei­ne Ant­wort. Die Bun­des­re­gie­rung weist statt­des­sen dar­auf hin, dass die Bun­des­po­li­zei vor Stel­lung eines Haft­an­tra­ges selbst die Vor­aus­set­zun­gen der Haft in jedem Ein­zel­fall prü­fe und im Übri­gen eine Über­prü­fung des Haft­an­trags durch unab­hän­gi­ge Gerich­te erfol­ge. Sofern es zutref­fe, dass in vie­len Fäl­len die Haft­an­ord­nung auf Antrag der Bun­des­po­li­zei erfol­ge, so ist dies nach Ansicht der Bun­des­re­gie­rung ein Beleg dafür, „dass in glei­chem Umfang die Vor­aus­set­zun­gen der Siche­rungs­haft in jedem Ein­zel­fall vor­lie­gen.“ Was die Poli­zei tut, das ist wohlgetan.