01.12.2013

Newsletter Dec 2013

Mit einem offe­nen Brief wen­den sich meh­re­re Orga­ni­sa­tio­nen gemein­sam mit Flücht­lin­gen aus dem ehe­ma­li­gen Lager Chou­cha in Tune­si­en an die Innen­mi­nis­ter von Bund und Län­dern. In Tunis pro­tes­tie­ren Chou­cha-Flücht­lin­ge wei­ter­hin gegen ihre aus­weg­lo­se Lage und for­dern ihre Auf­nah­me in einem siche­ren Land. Rund 400 Flücht­lin­ge har­ren wei­ter­hin in dem ehe­ma­li­gen Wüs­ten­la­ger aus. Eine Per­spek­ti­ve auf Schutz haben sie nicht: Im Resett­le­ment-Ver­fah­ren haben sie aus for­ma­len Grün­den kei­nen Auf­nah­me­platz bekom­men oder wur­den abge­lehnt. Nach der Schlie­ßung des Lagers Ende Juni blie­ben sie dort sich selbst über­las­sen. Ihre Lage ist dra­ma­tisch, denn die Ver­sor­gung wur­de auf allen Ebe­nen ein­ge­stellt, die Infra­struk­tur zer­stört. Wie Unter­stüt­ze­rin­nen und Unter­stüt­zer berich­ten, ver­su­chen die Flücht­lin­ge ver­zwei­felt, vor­bei­fah­ren­de Autos anzu­hal­ten, um Nah­rungs­mit­tel und Was­ser zu erbet­teln. Ein Teil von ihnen hat sogar einen Flücht­lings­pass in der Tasche, und den­noch kei­ne Per­spek­ti­ve auf Schutz: Wer von UNHCR als Flücht­ling aner­kannt wur­de, aber kei­nen Resett­le­ment-Platz bekam, soll in Tune­si­en „inte­griert“ wer­den – einem Land ohne Asyl­ge­setz­ge­bung und ohne garan­tier­te Rech­te für Flücht­lin­ge. Vie­le berich­ten von Dis­kri­mi­nie­run­gen im All­tag und Poli­zei­ge­walt. Am 5. Dezem­ber 2013 luden Akti­vis­tin­nen und Akti­vis­ten gemein­sam mit in Deutsch­land leben­den Flücht­lin­gen aus Chou­cha zu einem Hea­ring und eine Pres­se­kon­fe­renz zur Situa­ti­on in Chou­cha bzw. an den EU-Außen­gren­zen ein. http://chouchaprotest.noblogs.org/

http://www.afrique-europe-interact.net/?article_id=489&clang=0

Appell an die Innen­mi­nis­ter von Bund und Ländern