01.06.2014

Newsletter Jun 2014

Die Bun­des­re­gie­rung will die West­bal­kan­staa­ten Bos­ni­en und Her­ze­go­wi­na, Maze­do­ni­en und Ser­bi­en als „siche­re Her­kunfts­staa­ten“ im Sin­ne des Asyl­ver­fah­rens­ge­set­zes ein­stu­fen. Das seit Ende März lau­fen­de Gesetz­ge­bungs­ver­fah­ren geht in die ent­schei­den­de Pha­se. PRO ASYL hat im April und Mai 2014 zwei umfang­rei­che Gut­ach­ten ver­öf­fent­licht. Sie set­zen sich mit der recht­li­chen Fra­ge, ob nach Uni­ons- und Ver­fas­sungs­recht die recht­li­che Ein­stu­fung die­ser Staa­ten als „siche­re Her­kunfts­staa­ten“ zuläs­sig ist. Mit die­ser Fra­ge hat sich der Frank­fur­ter Asyl­rechts­exper­te Dr. Rein­hard Marx beschäf­tigt. Mit der fak­ti­schen Men­schen­rechts­si­tua­ti­on in den ins Auge gefass­ten Staa­ten hat sich die Sozi­al­wis­sen­schaft­le­rin Dr. Karin Warin­go beschäf­tigt. Die Gut­ach­ter kom­men zu dem Schluss, dass eine Ein­stu­fung der West­bal­kan­staa­ten unter recht­li­chen Gesichts­punk­ten, aber auch unter Berück­sich­ti­gung der herr­schen­den men­schen­recht­li­chen Rea­li­tät in allen die­sen Staa­ten nicht zu recht­fer­ti­gen ist. Dr. Rein­hard Marx weist dar­auf hin, dass den Gesetz­ge­ber eine beson­de­re Sorg­falts­pflicht tref­fe, wenn er ehe­mals dik­ta­to­ri­sche und tota­li­tär regier­te Staa­ten zu siche­ren Her­kunfts­staa­ten bestim­men will. Die Behand­lung von Min­der­hei­ten dort zei­ge, „wie fra­gil einer­seits gesell­schaft­li­che und staat­li­che Struk­tu­ren und wie lang­le­big ande­rer­seits gesell­schaft­lich über­kom­me­ne und von Sei­ten füh­ren­der Ver­tre­ter von Gesell­schaft und Staat instru­men­ta­li­sier­te Hal­tun­gen von Into­le­ranz und Hass fort­wir­ken.“ Die bei­den Bro­schü­ren „Ser­bi­en, Maze­do­ni­en und Bos­ni­en und Her­ze­go­wi­na“ und „Alba­ni­en und Mon­te­ne­gro“ sind über den Shop auf der Web­sei­te von PRO ASYL zu bestellen.