Fachnewsletter
Großbritannien: Rund 300.000 unbearbeitete Asylgesuche
Parlamentsabgeordnete in Großbritannien kritisierten Anfang November 2012 die große Anzahl unbearbeiteter Asylanträge – ein Arbeitsrückstand, der zunehmend „außer Kontrolle“ gerate. BBC und The Guardian berichteten am 9. November 2012, dass sich die Anzahl der angestauten Fälle mittlerweile auf rund 300.000 belaufe. Die Kritik an der Britischen Grenzschutzagentur (UKBA) war lautstark. Unter anderem wurde ihr Intransparenz und die gezielte Weitergabe falscher Informationen an die Regierung vorgeworfen. Lisa Doyle vom Britischen Flüchtlingsrat betonte in einem Artikel der Huffington Post, dass die Statistiken in den Schlagzeilen die individuellen Geschichten der Betroffenen verschleierten. Eine Kritik, die im Blog des Guardian aufgenommen wurde: So wurde beispielsweise die Geschichte von Rose Water aus Simbabwe geschildert, die mittlerweile seit 11 Jahren auf eine Entscheidung in ihrem Asylverfahren wartet. Sie ist nun 65 Jahre alt und verbrachte eine Zeit des Wartens in Großbritannien, die von Armut und Obdachlosigkeit geprägt war. Am 27. November 2012 schließlich entschuldigte sich die Britische Grenzschutzagentur öffentlich dafür, die britische Regierung „irrtümlicherweise“ nicht rechtzeitig und ausreichend über die Arbeitsrückstände in den Asylverfahren informiert zu haben.
http://ffm-online.org/2012/09/04/spanische-inseln-vor-marokko-in-nacht-und-nebelaktion-geraumt/